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Kinderrechte

Kinder haben Rechte:

Recht auf Spiel, Recht auf Bewegungsräume, Recht auf Natur, Recht auf den Umgang mit anderen Kindern, Recht auf den Umgang mit den Menschen, die sie lieben.

Lernen am Computer?

Der Wille des Kindes ist auf Tätigkeit gerichtet. Es will die Welt erkunden und gestalten. Kinder brauchen Erfahrungen in der aktiven Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt, sie brauchen den anderen Menschen zum Lernen- unmittelbar. Bildung ist ein ganzheitlicher Prozess und bedeutet Persönlichkeitsbildung und Ausbildung von Fähigkeiten. Das kann nicht zu Hause und am Computer stattfinden, auch wenn der Lernstoff didaktisch noch so gut aufbereitet ist. Lernen muss mit allen Sinnen stattfinden, nicht durch Abstraktion und intellektuelle Belehrung medial vermittelt.

Freiraum ist nötig!

Kinder darf man nicht über Wochen und Monate einsperren. Es braucht nicht viel Fantasie um sich vorzustellen, was momentan in Familien passiert, die in zu kleinen Wohnungen leben müssen, mit Eltern, die verängstigt sind, besorgt um ihre berufliche Existenz, allein gelassen mit kaum zu bewältigenden Anforderungen von außen, isoliert, überfordert. Das Kindeswohl ist vielfach gefährdet!

Kinder brauchen Bewegung, Raum, Natur, andere Menschen.

Kinder brauchen Kinder. Nur so kann soziales Lernen gelingen.

Kinder lernen von und miteinander. Das geht auch nicht mit Distanz. Umarmen gehört dazu, raufen auch, dem anderen nah sein.

Köpfe zusammenstecken und Geheimnisse teilen mit Masken? Banden bilden auf Abstand? Abschreiben lassen, wenn man alleine in der Bank sitzt?

Freies Spiel ohne Nähe? Das ist lebensfremd.

So kann und darf das Kinderleben nicht aussehen.

Das Virus ist für Kinder ein Angstvirus.

Wenn die Welt als gefährlich erlebt wird, wird das Kind in seinen Grundfesten erschüttert. Wenn wir Kinder unseren eigenen Ängsten aussetzen, entsteht bei ihnen Angst und Verwirrung.

Plötzlich sind andere Menschen gefährlich oder das Kind selbst für den geliebten Großvater.

Für seine gesunde Entwicklung muss das Kind die Welt als bedeutsam und sinnhaft, als „gut“ zu erleben. Es bedeutet ebenfalls das Gefühl des Kindes, Einfluss auf die Welt nehmen zu können und die Welt – auf seine Weise – als verstehbar zu erleben. Dadurch entsteht die Fähigkeit, Probleme meistern zu können, Mut zu entwickeln und Lebenssicherheit zu erlangen. Diese Grundlage wird den Kindern momentan weitgehend entzogen.

Die Situation der Kinder ist beängstigend

Wie kann es sein, dass uns mehr beschäftigt, wann und wie wieder Fußballspiele stattfinden können oder wann Biergärten geöffnet werden, anstatt sich Gedanken darüber zu machen, welchem Leid, welchen Gefahren wir Kinder aussetzen, indem wir ihnen den lebendigen Kontakt mit den Menschen, die sie kennen und lieben, in nie gekanntem Ausmaße verwehren, indem wir sie zu Hause isolieren und wesentliche Erfahrungsmöglichkeiten über lange Zeit verhindern.

Machen wir uns eigentlich Gedanken darüber, wie es kleine und kleinste Kinder verstört, wenn sie maskierten Menschen begegnen, deren Mimik verborgen bleibt? Wenn Gesichtsausdrücke nicht mehr zu deuten sind? Den anderen Menschen hinter den Masken in seinen Gemütsbewegungen nicht zu erkennen, ist für kleine Kinder zutiefst verstörend.

Machen wir uns eigentlich Gedanken zu den Heranwachsenden, die auf dem Weg der Ablösung von den Eltern sind und dringend ihre Peergroup brauchen zur Findung der eigenen Identität? Junge Menschen dürfen nicht in ihren Zimmern eingesperrt sein, weil sie Welterfahrung brauchen- und das nicht über Medien, sondern ebenso wie Kinder: unmittelbar.

Lassen wird die Kinder wieder raus, damit sie ihre Freunde treffen können, wieder den Kindergarten besuchen können, bei unmaskierten Menschen Schutz und Freiraum finden, in ihrer gewohnten Umgebung sein können.

Lassen wir sie wieder in die Schulen gehen, jeden Tag!

Bei aller notwendigen Vorsicht vor Infektionen müssen wir Schutzmaßnahmen ergreifen zur Verhinderung von seelischer Not, Depression und dem Ausgeliefertsein der Willkür hilfloser Eltern. Und das heißt:

Geben wir den Kindern und Jugendlichen, so weit es geht, ihren Alltag, ihr soziales Netz, ihre Freiheit zurück!

Gabriele Pohl

Da wachsen Kinder auf an Fensterstufen,

die immer in demselben Schatten sind,

und wissen nicht, dass draußen Blumen rufen

an einem Tag voll Weite, Glück und Wind,

und müssen Kind sein und sind traurig Kind.

R.M. Rilke

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Dialog auf Augenhöhe Freie Bewegungsentwicklung im 1. Lebensjahr im 10. Lebensjahr im 2. Lebensjahr im 3. Lebensjahr im 4. Lebensjahr im 5. Lebensjahr im 6. Lebensjahr im 7. Lebensjahr im 8. Lebensjahr im 9. Lebensjahr Neuer Beitrag Selbständiges Spiel

Kinder sind Zukunft

Veranstalter war ein Kreis freiburger Mütter, der hier einen Gastbeitrag veröffentlicht.

Die Genehmigung der Stadt mitsamt ihren Auflagen lag vor.

Hier ist der Flyer zur Veranstaltung „Kinder sind Zukunft“ zum Download

Programm

Musikalische Umrahmung durch die Band von Voili Voila.

Durch das Programm führte der preisgekrönte Zauberer Jorgos Katsaros.

Der Kindersong:

Alle Kinder dieser Welt woll’n frei und fröhlich sein

woll’n zusammen spielen, tanzen, uns am Leben freu’n!

Auf der ganzen Welt wollen Kinder ihre Träume leben,

Gib mir deine Hand, es darf kein Kind alleine sein

Ammelie und Norea und Dominique

Die wichtigste Stunde

ist immer die Gegenwart,

der bedeutenste Mensch ist immer der,

der dir gerade gegenübersteht,

das notwendigste Werk ist stets die Liebe.

Meister Eckhart

Schutz der Kindheit

Wie soll die Zukunft für, mit und durch die Kinder gestaltet werden?

Mit welcher Intensität schauen wir in den letzten, den Corona Wochen auf die Kinder?

  • Wissen wir, welche Fragen, Ängste, Wünsche und Gefühle sie haben?
  • Welche Fragen stellen wir uns als Erwachsene?
  • Wann kann mein Kind wieder in Kindergarten und Schule?
  • Wann wieder in den Instrumentalunterricht, den Verein oder wenigsten wieder andere Kinder besuchen?

Fragen wir uns auch:

  • Wie wünschen wir uns eigentlich die Zukunft unserer Kinder?
  • Welche Welt wollen wir ihnen hinterlassen und wie können wir sie unterstützen, gut und gesund in ihre Biographie zu kommen, um später selbstbewusst die komplexen Aufgaben, die ihnen das Leben stellt, angehen zu können?

Die bekannte Diplompädagogin und Psychotherapeutin Gabriele Pohl hat auf die Frage, was Kinder immer und jetzt im Besonderen brauchen, folgenden Satz gesagt:

Für die gesunde körperliche, seelische und geistige Entwicklung der Kinder ist dreierlei wichtig: andere Kinder, freies Spiel und die Natur. Das sind Grundbedürfnisse und diese dürfen nicht beschnitten werden! Wir haben sie als Kinderrechte zu verteidigen. Auch und gerade in diesen Zeiten!

Gabriele Pohl
  • Sind wir bereit, diese Kinderrechte einzufordern?
  • Sind wir bereit, uns der vielen drängenden und essentiellen Fragen rund um die richtige Bildung zu stellen?
  • Wie muss heute, mit den neuen Fragen und Bedürfnissen der Kinder, aber auch der Zeit, Schule aussehen?
  • Wie müssen wir unser urbanes Leben organisieren, damit es kinderfreundlich ist?
  • Wie gehen wir mit den Ressourcen der Natur um, wie begegnen wir ihr?
  • Wie schaffen wir es, dass Kinder genügend existenzielle und elementare Erfahrungen sammeln können, um zu wissen, in welchen Zusammenhängen sie leben, wie sie mit diesen verbunden sind und welche Handlungsweisen ihnen Halt in jeder Lebenslage geben können?

Die Lage rundum das Maßnahmen-Konstrukt zur Bekämpfung der Ausbreitung des Corona-Virus‘ ist äußerst unübersichtlich, verwirrend und für unsere Kinder teilweise sehr beängstigend geworden und ist im Begriff, sich zu einer “neuen Realität” zu manifestieren. Ab wann wird eine kritische Gegenposition zu einer Verschwörungstheorie degradiert, was passiert, wenn „nur“ eine wissenschaftliche Position zur Findung der gesamtgesellschaftlichen Verhaltensrichtlinie herangezogen wird? Viel, sich diametral entgegenstehende Meinungen, Hochrechnungen, wissenschaftliche Modelle stehen sich gegenüber, die es kontrovers zu diskutieren gilt. Das gemeinsame Bild/die gemeinsame Wahrheit existiert so noch nicht.

Die Kundgebung am 01. Juni 2020 soll also nicht als Demonstration gegen etwas stehen, sondern vielmehr als anregende Diskussion verstanden werden mit Fokus auf die systemrelevanteste Menschengruppe überhaupt: unsere Kinder weltweit!

Was wir vergessen: Jedes Leben war einst das eines Kindes. Ist unser Leben nicht sinnlos, wenn wir nicht alles daransetzen, das Leben der Kinder auf der ganzen Welt zu schützen und zu hüten? Dieses Leben ist mehr denn je in Gefahr. Solange Kinder noch durch Hunger und Kriege sterben, auch in sogenannten Wohlstandsgesellschaften vernachlässigt, oder durch häusliche Gewalt in Mitleidenschaft gezogen werden, schmeckt es bitter, wenn wir eine Krankheit zu bannen versuchen, durch Maßnahmen, die die Kinder – unsere Zukunft – gefährden.

Nehmen wir den internationalen Kindertag als Anlass, uns mit allem Ernst, aber auch Freude und Leichtigkeit diesem alles entscheidenden Thema zuzuwenden!

Uns ist sehr wichtig, dass daraus keine politische Veranstaltung wird. Wir wollen die Vorgaben, die uns die Stadt Freiburg macht, befolgen und auch nicht bewerten.

Setzen wir ein kleines Zeichen der Menschlichkeit, der Zukunftsfreude und nicht der Angst, die uns gerade allzu sehr lähmt. Wir und vor allem die Kinder brauchen eine lebendige, farbenfrohe und am Elementaren ausgerichtete Gesellschaft, die sich wieder darauf besinnt, was wirklich zählt, was wesentlich ist!

Wir danken allen Teilnehmern für ihr Kommen, für ihre Unterstützung unserer Anliegen und sind gespannt, welche Postkarten bei Menschen ankommen, die sich uns anschließen für einen lebendigen Austausch und weitere, zukünftige Aktionen!!!

Mirjam Lampe und Bernhard Hanel

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Freie Bewegungsentwicklung im 1. Lebensjahr Neuer Beitrag Selbständiges Spiel

Das Pikler-Podest

Mit dem Pikler-Podest kann Dein Kind erste Erfahrungen mit der Höhe einer Treppenstufe machen: von allen Seiten kann es das Podest besteigen, und auf allen Seiten kann es wieder herunter kriechen und krabbeln.

Von der Vorsicht des kleinen Kindes

In der Regel gehen Kinder vorsichtig mit Höhe um, wenn sie zunächst vom Boden kommend die Höhe selbst errungen haben. Die Erfahrung des Aufstiegs ermöglicht es ihnen, einzuschätzen, wie tief es wieder hinunter geht.

Wenn ein Kind das Podest erst im Alter des Sitzens kennen lernt, besteht die Möglichkeit, dass es sich zu nah an den Rand setzt, das Gleichgewicht verliert und rückwärts herunter fällt. Daher stellen wir die Kiste in unseren Spielgruppen grundsätzlich auf einen dämpfenden Teppich und die Spielraum Leiterin hat ein Auge auf Kinder, die zum ersten Mal auf der Kiste spielen. Im Zweifel fängt sie den Kopf des fallenden Kindes schützend in den Händen, um ihm den Aufprall zu ersparen. Der Sturz selbst ist Schreck genug!

Häufig steigt das gestürzte Kind kurz darauf wieder auf das Podest. Ob es herausfinden will, wie es zu dem Sturz kam?

Silas‘ Entdeckungen am Pikler-Podest

In der vergangenen Woche hatte Silas*, 11 Monate, das Pikler-Podest ganz für sich: zusammen mit Spielsachen, die sich hervorragend zum Klopfen, Schütteln, Baumeln- und Rollen-lassen eignen, hatten seine Eltern das Podest beim Familienspielraum ausgeliehen.

Von der Entdeckung der Höhe:

Silas entdeckte bald, dass er das Pikler-Podest von der Seite besteigen kann. Die Höhe entspricht einer Treppenstufe. Doch ist die Treppe mit einem Schutzgitter gesperrt. Hier am Pikler-Podest kann Silas üben, ohne dass wir um seine Sicherheit fürchten müssen. Auch wenn es – zugegeben – dramatisch aussieht, wenn er vorwärts von der Kiste zurück auf den Boden kriecht!

Vom kindlichen Bewusstsein vom Unsichtbaren:

Dabei muss man wissen, dass Kinder zunächst kein Bewusstsein für das haben, was hinter ihnen ist. Sie verlassen sich auf die Welt vor ihren Augen.

Wenn wir Silas auf dem Pikler-Podest umdrehen und ihm vorschlagen „Probier’s mal rückwärts“, hat er einen Konflikt zu lösen zwischen seinem eigenen Bedürfnis – sehen, wo es hingeht – und unseren Erwartungen.

Hinschauen und einschätzen lernen:

Schauen wir genau hin: wie vorsichtig streckt er den Arm zum Boden aus, wenn er oben bäuchlings auf dem Podest liegt! Stück für Stück schiebt er sich mit den Füßen vorwärts, näher zur Kante, tastet und schaut und spürt seinen Schwerpunkt und schätzt ein, ob er sich traut, selbst herunter zu krabbeln.

Wenn er sich noch nicht traut, wird er nach uns rufen, und wir können mit ihm über die Situation sprechen, ihn auf den Arm nehmen und von da aus wieder zu seinem Spiel am Boden lassen.

Vom Wechsel zwischen Großmotorik und Feinmotorik

Möglicherweise erholt er sich von diesem Abenteuer, in dem er mit den Rasselflaschen Geräusche erzeugt, ehe er wieder auf die Kiste krabbelt.

Vom Rutschen lernen

Vielleicht gerät er dieses Mal versehentlich auf die schiefe Ebene und spürt, wie die Schwerkraft ihn da hinunter zieht. Manch Kind erschrickt und weint ob dieser ungewohnten Situation! Doch schnell entdecken sie den Reiz des Rutschens und genießen es, dass sie selbst beeinflussen können, wie oft sie diesen Genuss erleben!

Silas rutscht inzwischen sehr gerne, meistens mit dem Kopf voraus auf dem Bauch, die Rampe hinunter.

Er versucht auch, vom Boden aus die Rampe hinauf zu kriechen. Wenn er dabei barfuss sein darf, hat er einen guten Halt mit den Zehen.

Manchmal rutscht er ab, und erlebt dann das Rutschen mit den Füßen voraus. So lange die Vorstellung von der Welt außerhalb des Blickfelds fehlt, könnte das eine ähnlich kitzelige Erfahrung sein wie für uns die Fahrt in der Geisterbahn…

Vom Spielraum für die Familie:

Silas‘ Mutter hatte sich gewünscht, dass er hier am Podest in Ruhe neue Erfahrungen machen kann und variationsreich mit den Dingen spielt. Sie vertraute ihm, dass er sich nicht leichtsinnig oder unaufmerksam an den Rand des Pikler-Podests begeben würde. So konnte sie seine Spielzeit nutzen und Dinge erledigen, die ihr neben seiner Betreuung wichtig waren.

Sie genoss diesen Spielraum mindestens so sehr wie ihr Sohn!

Spielraum auch für dich und dein Kind:

Nun ist das Podest wieder zurück im Familienspielraum, gereinigt und desinfiziert, und kann in der nächsten Familie zu mehr Spielraum beitragen. Bald auch bei Dir?

Hier findest du alle Informationen rund um den Verleih von Spielmaterial.

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Mehr Blumen für Bienen

Michaela König von easy-cooking.online und ihr Mann betreiben eine Landwirtschaft in Ehningen bei Böblingen.

Weil ihnen die Natur am Herzen liegt, haben sie das Projekt „Blühstreifen“ ins Leben gerufen und  stellen zwei Ackerflächen für die Bepflanzung mit Samen einheimischer Blühplanzen zur Verfügung.

Hier schaffen sie mit deiner Hilfe wertvollen Lebensraum für Bienen, Hummeln & Co.

Nahrung für Bienen ist knapp

Als Blütenbestäuber sorgen Bienen, Hummeln und Co für die biologische Vielfalt von Pflanzen und Tieren. Doch wo finden diese Insekten heute noch ihre Nahrung? Auf Feldern und Wiesen, öffentlichen Flächen und in Gärten blüht es immer weniger.

Wir ändern das.

Familie König stellt die Ackerfläche bereit und bestellen sie fachgerecht. Natürlich verwenden sie eine Saatmischung einheimischer Blumen und Kräuter und verzichten vollständig auf Planzenschutzmittel. Außerdem kooperieren sie mit Imkern aus der Region.

Als Blühpate kannst du die Anlage dieser Fläche unterstützen, indem du den Kauf des passenden Saatguts und den Mehraufwand der Landwirte mit 80 Cent pro Quadratmeter subventionierst.

Werde Blüh-Pate und hilf der einheimischen Insektenwelt!

Einfach den Vertrag über eine Blüh-Patenschaft herunterladen, ausfüllen und an Michaela König, Goethestraße 11, 71139 Ehningen senden.

Vertrag für eine Blüh-Patenschaft

Vertrag für eine Blüh-Patenschaft.pdf Adobe Acrobat Dokument 2.2 MB.

Achtung: Prüfziffer 14 statt 89!!

Download

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Vom Umgang mit der kindlichen Zeit

„Komm, wir müssen jetzt los!“

Diesen Satz haben Kinder in den Corona-Wochen fast vergessen, aber nun, mit Spielplatzöffnung und Kita-Neustart hören sie ihn wieder häufiger.

Eltern erleben selten, dass ihr kleines Kind dieser Aufforderung ohne Verzögerung nachkommt. Kindern fällt es eher schwer, ihre aktuelle Tätigkeit abzubrechen, sich womöglich Schuhe und Jacke selbständig anzuziehen und an der Haustüre bereit zu stehen, wenn wir mit dem Schlüssel winken. Von Hunden habe ich gehört, die beim Klappern der Leine zur Türe springen.

Kinder brauchen Zeit

Kinder brauchen Zeit, sich auf bevorstehende Veränderung einzustellen. Je jünger sie sind, desto mehr Unterstützung benötigen sie dabei. Das ist auch bei wiederkehrenden Ereignissen so, die ihnen sehr vertraut sind:

  • jeden Morgen nach dem Aufstehen ziehen wir uns an
  • jeden Wochentag nach dem Frühstück gehe ich mit meinem Kind zum Kindergarten
  • immer, wenn wir auf dem Spielplatz sind, gehen wir abends zum Essen nach Hause
  • nach dem Essen folgt immer unsere Abend-Routine von Zähneputzen über Vorlesen bis zum Gute-Nacht-Kuss

Es scheint, dass Kinder ein anderes Zeitgefühl haben als Erwachsene. Sie „funktionieren“ nicht wie Hunde!

Oder liegt es daran, dass Kinder in ihrer Tätigkeit aufgehen, ganz im Hier und Jetzt sind und keine Wahrnehmung von bevorstehenden Ereignissen in naher Zukunft haben?

Auch wir kennen das: wenn wir konzentriert arbeiten, wenn wir etwas Spannendes lesen, wenn wir etwas interessiert herausfinden wollen, vergeht auch unsere Zeit wie im Flug und wir nehmen nicht wahr, was um uns herum geschieht.

Mit Kindern friedlich durch den Tag gehen

Was also tun, wenn wir mit unserem Kind friedlich durch den Tag gehen wollen?

Wir kündigen bevorstehende Ereignisse an. Wir erzählen unserem Kind davon. Wir erinnern unser Kind daran. Wir laden unser Kind ein, mit uns zu kooperieren.

Aufstehen und Anziehen

„Guten Morgen, mein Schatz! Draußen scheint die Sonne, heute wird es warm. Schau, du kannst heute die blaue Shorts oder den gepunkteten Rock anziehen, die ich dir hier bereit lege. Komm dann bitte zum Frühstück, ich decke jetzt den Tisch“

In den Kindergarten gehen

„Ah, es ist halb acht, Zeit für den Kindergarten. Ich räume den Tisch ab, dann ziehen wir unsere Schuhe an.“ – Auch ein kleines Kind kann beobachten, wie der Tisch nach und nach abgeräumt wird und lernt so, einzuschätzen, wann diese Tätigkeit beendet sein wird, und wie lange es selbst noch Zeit für anderes hat, ehe Schuhe anziehen drankommt.

Vom Spielplatz nach Hause gehen

„Es wird langsam Zeit fürs Abendessen. Wir gehen in 5 Minuten nach Hause. Möchtest Du noch einmal rutschen oder lieber hier im Sandkasten fertig spielen?“ – Wenn sich das Kind für die Rutsche entscheidet, kann ich die Sandelsachen schon einpacken. Vielleicht verhandelt das Kind, und darf noch zwei mal, drei mal rutschen? „Das ist das letzte mal für Heute. So, komm, jetzt gehen wir heim.“

Wenn das Kind im Sand bleibt, kann ein zweiter Hinweis sinnvoll sein: „Jetzt ist es dann gleich Zeit, heimzugehen. Komm zu Ende mit Deinem Spiel.“ Um dann schließlich festzustellen: „Ich habe jetzt Hunger und will nach Hause. Bitte steck deine Schaufel hier in die Tasche, damit wir aufbrechen können“

Vom Spielen zum Essen

„Schatz, in 5 Minuten gibt es Essen, bitte komm zu Ende mit Deinem Spiel.“

„Lisa, das Essen ist fertig. Ich decke jetzt noch den Tisch, dann wasche ich mit Dir die Hände.“

„Lisa, es ist Zeit zum Hände waschen. Bitte komm mit.“

Wie lange sind 5 Minuten?

Junge Kinder haben kein exaktes Zeitgefühl. Wenn wir von „5 Minuten“ sprechen, dann von „1 Minute“ und schließlich von „gleich“ oder „jetzt“, lernt unser Kind die Reihenfolge.

Eltern können mit Hilfe von Sanduhren das Verständnis von Zeit fördern: die große Sanduhr hat viel Sand, und der läuft länger durch den Engpass als der wenige Sand der kleinen Sanduhr.

So können Kinder konkret zusehen wie die Zeit verrinnt und erleben, was länger dauert und was schneller zu Ende ist.

DDann kann mein Kind auch besser damit umgehen, wenn ich sage: „In 3 Minuten bin ich für dich da, lass mich diese Arbeit noch beenden. Hier, wenn der Sand durchgelaufen ist, sind 3 Minuten um“.

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Spielerisch in die Zukunft

Wie retten wir das Lebendige und nicht „nur“ das Leben?

Unter dem Vorwand, möglichst viele Leben in der Corona-Krise retten zu wollen, riskiert man das Lebendige und damit wiederum das Leben. Eines vorab und unmissverständlich: Jedes einzelne Leben bedarf keiner Rechtfertigung und ist an sich schützenswert!

Was aber bedeutet Leben?

Nicht tot zu sein?

Lange und immer länger zu leben?

Was aber, wenn wir hier das falsche Pferd satteln und im Blindflug auf Klippen zu galoppieren? Heißt nicht Leben etwas ganz anderes?

Möglichst viele wahrhaftig und intensiv erlebte Momente!

Viele liebevolle und existentielle Begegnungen!

Echte Trauer und echte Freude!

Elementares allemal!

Ist dann „Lebenszeit“ nicht nur in Stunden und Jahren zu messen, sondern eher in einer Skala der wirklich intensiven Lebensmomente? Kann ein Leben nur als gelungen betrachtet werden, wenn ich mindestens 90 Jahre alt werde? Was aber, wenn dieses Leben leer und einsam war?

Kinder sind systemrelevant

Kinder, die systemrelevanteste Gruppe schlechthin (bei einem Schiffs- und Flugunglück gilt noch immer der Grundsatz aus dem Jahre 1852: Kinder und Mütter sind zuerst zu retten!!) sind in den letzten, den Corona-Wochen unter den Tisch gefallen. Wer spricht über ihre Nöte, ihre Fragen, ihre Unsicherheit? Die Erwachsenen, noch immer fest davon überzeugt, alles besser zu wissen, reden höchstens klug über die Notwendigkeit von digitaler Bildung, die Form von zukünftigem hygienischen Betreuungsangeboten oder sind über die Maßen mit sich selbst beschäftigt. Wenn wir aber über Zukunft sprechen, und das sollten wir jetzt dringend alle tun, dann müssen wir vor allem über die Kinder reden und was sie brauchen, um sich später dann als gestaltende Erwachsene in der komplizierten Welt zurecht zu finden.

Was brauchen Kinder für ihre gelingende Zukunft?

In aller ersten Linie brauchen sie Liebe!! Und möglichst viel davon! Am besten von ihrer Familie, den Eltern und Geschwistern und dann auch von den anderen Erwachsenen, denen sie anvertraut wurden oder denen sie sich anvertrauen.

Und dann brauchen sie, mehr denn je, elementare Erfahrungen. Nur so können sie das nötige Weltvertrauen aufbauen, was sie dann durchs Leben trägt.

Elementare Erfahrungen bedeutet mit Wind und Wetter, der Natur, den Elementen, allen Lebewesen, Gefahren und Herausforderungen in Berührung zu kommen, sie zu erleben und schließlich zu begreifen.

All das kann man in einem Wort fassen: dem freien Spiel.

Was erleben Kinder stattdessen in der Corona-Krise?

Was heute eh schon, und in der Corona-Krise im Besonderen geschieht, ist genau das Gegenteil!

Isolierung und Digitalisierung. Erlebnisärmer geht kaum.

So schaden wir nicht nur den Kindern in der Jetztzeit, nein, so nehmen wir billigend in Kauf, dass unsere Zukunft, eine lebenserfüllte Zukunft gefährdet ist.

Wollen wir denn wirklich in einer leblosen, sterilisierten, isolierten und kontrollierten Zukunft immer länger leben? Ist das unser Ziel?

Wenn man in die leuchtenden Kinderaugen (es gibt nichts Schöneres auf der Welt, keinen Sonnenuntergang, keine Symphonie und nicht einmal den intensivsten Liebesakt) schaut, wenn diese in ihrem ureigenen Spiel begriffen sind und dabei die Welt erobern, weiß man, die Kinder und zukünftigen Erwachsenen wollen das nicht!

Wir Erwachsenen verantworten die Situation der Kinder

Wir machen uns schuldig, wenn wir den Kindern ihre Zukunft, ihre lebendige, erfahrungsreiche und elementare Zukunft verbauen (und auf dem Altar der Unsterblichkeit opfern)!

Wachen wir endlich auf und stellen uns in den Dienst der Kinder!

Begleiten wir sie demutsvoll auf ihrem Weg. Nicht besserwisserisch, sondern neugierig und liebevoll.

Dafür braucht es eine offene Gesellschaft, die verschiedene Meinungen, Ideen und Wege zulässt und diese in einem konstruktiven Diskurs immer wieder abwägt und nach den besten Lösungen sucht.

Hygiene- und Abstandsregeln, Überwachung und Druck, rein digitale Schulen und Kindergärten mit Impfpflicht sind da sicher nicht die richtige Antwort.

Unser Leben war einst das eines Kindes. Warum vergessen wir das?

Unser Leben ist doch sinnlos, wenn wir nicht alles daran setzen, dass Leben der Kinder auf der ganzen Welt zu schützen und zu hüten. Dieses Leben ist mehr denn je in Gefahr.

Solange Kinder noch durch Hunger und Kriege sterben, Kinder vernachlässigt werden, oder durch häusliche Gewalt in Mitleidenschaft gezogen werden, ist es ein Hohn und eine unerträgliche Doppelmoral, wenn wir, welches Leben auch immer durch die gerade angesetzten und z.T. gegen die Freiheitsrechte der Menschen verstoßenden Maßnahmen zu retten versuchen!

Wir Erwachsenen sind mehr denn je aufgerufen uns noch einmal genau vor Augen zu führen, wie wir als Kind gerne aufgewachsen wären, oder im besten Fall sind.

Orientierung am Kind als Maxime für unsere Entscheidungen

Ermöglichen wir den Kindern mit aller uns zu Verfügung stehender Kraft Lebensräume in lebendig gestalteten Kitas und Kindergärten, in Schulen, Ausbildungseinrichtungen und letztendlich in kindgerechten Städten.

Es ist an der Zeit, die Vision von der bespielbaren Stadt umzusetzen.

Hier können sich Kinder frei entfalten, ihr Umfeld ganz nach ihrem ureigenen Mut und Willen erobern, soziale Kontakte aufbauen und die Natur lieben und schützen lernen.

Nehmen wir die jetzige Krise zum Anlass umzudenken.

Wachstumswahn, Verschwendung der Rohstoffe, Umweltzerstörung, Egoismus, haben uns erst diese Krise beschert.

Eine am Kind orientierte Gesellschaft kann hier Abhilfe schaffen. Ich wage den Zusatz: Nur eine am Kind orientierte Gesellschaft kann die Kehrtwende in eine hoffnungsvolle und vor allem lebendige Zukunft gestalten.

Die KuKuK Gruppe: Spielplätze für Kommunen, Gemeinnützige Einrichtungen, Flüchtlingslager und mehr!
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Kontakt Familienspielraum im Landkreis Böblingen

eMail: Heidi.Pussel@familienspielraum.de

Tel. 07034 647 905 täglich zwischen 8 Uhr und 9 Uhr, sowie unregelmäßig in den weiteren Stunden bis 18 Uhr.

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Babypflege Bücher und mehr Dialog auf Augenhöhe Freie Bewegungsentwicklung im 1. Lebensjahr nähen Schwangerschaft

Kinderzimmer einrichten in der Schwangerschaft

Im Schlafzimmer braucht das Baby…

  • Ein Beistellbett neben dem Elternbett
  • später dann ein eigenes Babybett mit Bettdecke und kleinem Kopfkissen
  • Ein Babyphon
  • Eine Kommode oder einen Schrank für Kleidung und Bettwäsche
  • Ein Regal für Spielsachen

An Kleidung braucht das Baby…

  • Strampelsack, Pucksack
  • Bodies
  • Strampler
  • Mützchen
  • Socken oder Stulpen
  • Kinderwagensack
  • Sonnenhut oder Mütze für draussen

Hier findest Du schöne und sinnvolle Babykleidung

Transportmittel für das Baby:

  • Kinderwagen mit großer Liegeschale
  • Tragetuch
  • Autositz, Maxicosi, Liegeschale

In der Küche braucht das Baby…

  • Babyflaschen mit Sauger, evtl. Habermann
  • Milchpumpe
  • Sterilisator
  • Löffel
  • Teller
  • Glas
  • Lätzchen
  • Hochstuhl

Im Badezimmer braucht das Baby …

  • Wickeltisch
  • Badewanne
  • Windelvorrat
  • Wäschetonne

Der Wickeltisch als Arbeitsplatz ist für Eltern von besonderer Bedeutung. Hier erfährst du, worauf es beim Wickeltisch ankommt.

Lektüre für Eltern und Großeltern:

Empfehlenswerte Bücher für den Nachttisch:

Erstes Spielzeug

Als erstes Spielzeug braucht das Baby leichte Dinge, die es gut greifen kann. Etwa mit 4 Monaten beginnt es damit.

  • Pikler-Ball
  • O-Ball
  • Baumwolltuch

Weitere Ideen für altersgerechtes Spielzeug findest du im Kinderzimmer vom Familienspielraum

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Babypflege Dialog auf Augenhöhe im 1. Lebensjahr im 2. Lebensjahr im 3. Lebensjahr im 4. Lebensjahr im 5. Lebensjahr

Babys Schock: Maskenpflicht für Eltern

Elten werden schon seit Wochen gebeten, möglichst ohne ihre Kinder zum Einkaufen zu gehen. Natürlich wäre es am besten, Kinder könnte zuhause spielen und ein Elternteil ginge zu Edeka. Doch das ist nicht in jeder Familie machbar: Alleinerziehende und Partner von systemrelevant berufstätigen Menschen können ihr kleines Kind nicht alleine im Auto oder zuhause lassen, und auch manch Elternteil im Homeoffice ist überfordert damit, gleichzeitig ein kleines Kind zu betreuen.

Seit 27.4.2020 besteht nun in Baden-Württemberg Maskenpflicht: beim Einkaufen, im öffentlichen Nahverkehr und überall dort, wo es nicht möglich ist, den notwendigen Abstand zu familienfremden Menschen zu wahren. Das ist sinnvoll und wichtig, damit wir andere nicht gefährden.

Kleine Kinder sind von dieser Verpflichtung ausgenommen. Dennoch werden manche von ihnen von dieser neuen Vorschrift sehr verunsichert. Eine Mutter beschreibt das erste gemeinsame Einkaufen mit ihrem 14 Monate alten Kind so:

Ich finde es langsam schwierig. Die Sache mit den Masken finde ich sehr befremdlich. Ich war gestern mit Friedrich im Gartencenter. Während ich die Masken aufhatte, hat er mich nicht angeschaut, nicht gelächelt und nicht geplappert. Er war völlig emotionslos und verstummt. Ich glaube für die Kleinen, die sich ja doch ständig bei den Eltern rückversichern, ob alles in Ordnung ist, ist das sehr schwierig.

Die Autorin ist dem Familienspielraum namentlich bekannt

Wo bisher Mamas lächelnder Mund Zuversicht und Bestätigung signalisierte, hängt nun ein Vorhang. Lediglich die die Augenpartie ist sichtbar.

Wir Erwachsene haben gelernt, die Fältchen in den Augenwinkeln als Lächeln zu interpretieren. Kinder verschleierter Eltern können auch damit umgehen. Also werden auch unsere Kinder lernen, mit der Alltagsmaske der Eltern zu leben.

In der Übergangszeit jedoch erfordert es viel Einfühlungsvermögen der Eltern, bis ihr Kind die Alltagsmaske als selbstverständliches Kleidungsstück akzeptiert.

Daher bitten wir jeden von Ihnen um Verständnis, wenn Sie beim Einkaufen erleben, dass eine Mutter oder ein Vater die Alltagsmaske vom Gesicht nimmt und seinem Kind beruhigend zulächelt.

Halten Sie ausreichend Abstand und lächeln Sie ebenfalls. So wird das kleine Kind schneller lernen, dass sich auch unter Alltagsmasken freundliche Gesichter verbergen können.

Vielen Dank!

Lest auch die Einschätzung von Herbert Renz-Polster zur Maskenpflicht für Eltern

Der Kinderarzt von „Kinder verstehen“ schreibt auf seinem Blog dazu – mit Video vom Still-Face-Experiment. Für Eltern ein must-read!