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Pikler Bücher

Es gibt zahlreiche Bücher zur Pikler-Pädagogik für Eltern und Fachleute. Erfahrene Pädagog.innen stellen hier dar, wie der respektvolle Umgang mit dem Säugling aussehen könnte, welche Spielumgebung und welches Spielmaterial die natürliche Spielentwicklung des Kindes unterstützt und wie seine natürliche Bewegungsentwicklung verlaufen könnte.

Alle, die sich die Zeit zum Lesen nehmen, finden hier die Bezugsquellen:

Online Pikler-Shop:

Deutsche Pikler-Literatur direkt aus Budapest findet Ihr hier.

Darüber hinaus bietet das Pikler-Institut auch Bücher zu Pikler Pädagogik in folgenden sprachen an: English – Magyar – Español – Français – Català – Italiano – Português – Nederlands – български (Bolgár)

Pikler Literatur aus dem P. Zeitler Verlag

Der Verein Wege der Entfaltung vertreibt seine Bücher Emmi Pikler und Wegbereiter.innen über den P. Zeitler Verlag, und hier findet Ihr auch eine Liste wichtiger Pikler Werke, die im Buchhandel erhältlich sind.

Pikler Bücher bei der Gesellschaft Berlin e.V.

Aus Berlin kommt das Heft „Im Dialog mit dem Säugling und Kleinkind“, zu dem wir im Familienspielraum eine Einheit im Eltern-Kurs „Friedliche Babys – zufriedene Eltern“ anbieten, sowie das im Buchhandel erhältliche Werk „Täglich etwas Neues
Ein Handbuch für Eltern und Erziehende auf Grundlage der Pikler Pädagogik“, das erstmals unter dem Titel „Mein Baby entdeckt sich und die Welt“ erschien.

Beides halten wir für wertvolle Bücher für Eltern, die ihrem Kind gleichzeitig Geborgenheit vermitteln und die Freude am selbst Erreichten ermöglichen wollen.

Pikler Pädagogik für Eltern mit Baby: Täglich etwas Neues, das Buch von Monika Aly

Literatur beim Pikler Verband Europa e.V.

Hier findet Ihr die Literaturtipps zu Pikler Pädagogik vom Pikler Verband Europa e.V.

Bibliographie der Pikler-Hengstenberg-Gesellschaft e.V.

Die Pikler-Hengstenberg-Gesellschaft empfiehlt Bücher zur Pikler Pädagogik und Bücher über die Wegbereiterinnen und -gefährten Elfriede Hengstenbergs.

Pikler-Hengstenberg Österreich

Aus Österreich kommt das Werk „PIKLER®-PÄDAGOGIK IN DER KRIPPE„, sowie weitere Buchempfehlungen. Auch die Broschüre über den Spielraum ist hier erhältlich.

Elternbibliothek im Familienspielraum

Die meisten der hier empfohlenen Werke stehen in der Elternbibliothek im Familienspielraum, die den Kursteilnehmer.innen offen steht.

Wir bräuchten jedoch Unterstützung bei der Einrichtung eines zuverlässigen Entleihsystems und freuen uns über Rezensionen von Eltern. Wäre das eine oder andere eine Aufgabe für Dich?

Dann melde dich gerne bei

Hier findest Du die Kontaktdaten, um eine Nachricht an den Familienspielraum zu schicken
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Babyentwicklung – vom Liegen zum Laufen

„Na, sitzt es schon?“ werden Eltern von Babys gerne mal gefragt. Dabei wäre die Frage „Na, wie hat Dein Kind das Sitzen herausgefunden?“ oft viel spannender!

In dieser Kurseinheit beschäftigen wir uns mit der Babyentwicklung vom Liegen zum Laufen:

  • Wie lernen unsere Babys, sich fortzubewegen?
  • Müssen wir als Eltern das Krabbeln vormachen, oder brauchen wir dazu ein Haustier?
  • Warum ist es wichtig, dass das Kind seine Bewegungsentwicklung selbständig macht? 
  • Was braucht es, um sich selbständig und in ihrem eigenen Tempo gut zu entwickeln?
  • Woran erkennen wir Entwicklungsprozesse, die zwischen den Meilensteinen „sitzen“ und „laufen“ passieren? 
  • Wie begegnen wir Erwartungen, die aus dem Vergleichen mit der Entwicklung anderer Kinder resultiert?
  • Was ist, wenn doch „etwas passiert“?

Diese Fragen besprechen wir genauso wie die mitgebrachten Fragen der teilnehmenden Eltern. Begleitende Selbsterfahrungs-Übungen ermöglichen es, das Thema auch aus der Babyperspektive zu beleuchten.

Die Veranstaltung ist Teil des Kurses „Friedliche Babys – zufriedene Eltern„, in dem 8 Themen behandelt werden, die für ein gelingendes Familienleben bedeutsam sind.

Eingeladen sind zukünftige Eltern und Eltern mit Kindern bis 6 Monaten. Die Teilnehmerzahl ist begrenzt.

Der Kurs findet derzeit freitags von 10 Uhr bis 11 Uhr in Holzgerlingen statt. Der Einstieg in den Kurs ist jederzeit möglich.

Jetzt hier anmelden:

Paare erhalten einen Rabatt von 25% auf den Teilnahmebeitrag. Fachleute zahlen einen erhöhten Beitrg, da mit ihnen im Anschluss an den Kurs ein 45-minütiger kollegialer Austausch stattfindet.
Derzeit gibt es keine pandemiebedingten Einschränkungen.
Für die Rechnung über den Teilnahmebeitrag ist hier Dein vollständiger Name und Anschrift erforderlich
Für Informationen zum Kurs und zu weiteren Angeboten des Familienspielraums (bis auf Widerruf)
Für kurzfristige Kontaktaufnahme, am liebsten per SIGNAL Messenger
Wir nutzen den Messenger "Signal" für kurzfristige Informationen (z.B. Abmeldung bei Krankheit) - kostenfrei und datengeschützt. Die Einladung zur Gruppe erhältst Du mit der Anmeldebestätigung. Aus Datenschutzgründen verwenden wir keine anderen Messenger-Dienste.
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Spieloase

Für Sonntag, 13.11.2022, ist an der Waldorfschule Böblingen der Herbstbasar geplant. Er soll – unter Einhaltung der dann geltenden Vorschriften – an die Tradition anknüpfen, die die Pandemie unterbrochen hat.

Auch das Team vom Familienspielraum ist wieder am Start: Im großen Eurythmiesaal wird eine Spieloase für Kinder von 1 bis 10 Jahren aufgebaut, und alle Eltern sind herzlich eingeladen, dort dem Treiben ihrer Kinder wohlwollend zuzuschauen.

Für die Jüngsten gibt es Podeste, Rampen, Pikler-Dreiecke und Schiebekisten; die älteren werden sich auf Balancierstangen, Kippelscheiben, dem langen Kippelbrett und auf den Leitern erproben.

Für das feinmotorische Spiel gibt es allerlei zu sammeln, zu schütten, zu bauen und Hüte stehen zum Verkleiden zur Verfügung.

Wenn sie Ihr Kind hier in die Obut einer Freundin geben, können Eltern währenddessen über den Basar schlendern, Weihnachtsgeschenke besorgen und in Ruhe einen Kaffee trinken.

Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.

Wir freuen uns auf Sie!

Heidi und Rita

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Geschützt: TN

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Firmenfeier

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Kindergeburtstag

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im 1. Lebensjahr im 2. Lebensjahr im 3. Lebensjahr im 4. Lebensjahr im 5. Lebensjahr Neuer Beitrag Selbständiges Spiel Spielzeug

Spielraum statt Wohnzimmer

2 Familien mit Spielraum Erfahrung im Rahmen der von der Corona VO BW zugelassenen Zahl von Menschen für private Begegnungen treffen sich im Spielraum statt Wohnzimmer ohne Pädagogische Begleitung im Spielraum.

Hier spielen die Kinder mit- und nebeneinander, nutzen die Bewegungslandschaft und die bereitgestellten altersgerechten Spielmaterialien.
Im Anschluss werden Raum, Geräte und Spielsachen von uns desinfiziert und gereinigt.

Termin nach Vereinbarung. Kosten: 20 Euro je Termin und Familie.

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Grimms Spiel und Holz Design

Im Familienspielraum findet Ihr jede Menge schönes Spielzeug aus Holz, in gedeckten Regenbogenfarben gehalten.

Die Sachen sind von Grimms Spiel und Holz Design. In Hochdorf an der Fils hat die Firma einen 2. Wahl Laden, online verkauft sie über ihren Shop, und bei uns gibt es ab und an gebrauchte und neue Einzelartikel zu kaufen.

  • die 6 Bunten Holzautos sind bereits reserviert.

Bei Interesse bitte hier melden:

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Lebkuchenhaus

Dieses Jahr gibt es ein großes Lebkuchenhaus für die ganze Familie, geplant, gebacken und gebaut von Uwe Büsching, der eigentlich Kinderarzt ist.

Lebkuchenhaus selbstgemacht
Eine echte Aufgabe für einige Tage:

  • Schnittvorlagen aus Pappe herstellen (wieder verwendbar), 1-2 Stunden
  • Teigzubereitung 1 Stunde
  • Kühlung 12 Stunde
  • Backen und Zuschneiden 1-2 Stunden
  • Verzieren viele Stunden
  • Verzehren – ob, wann, wie?

Eine Anleitung für die Schnittvorlage findet Ihr hier im 18. Newsletter von Echt dabei, den wir Familien mit kleinen Kindern sehr empfehlen.

Newsletter von Echt dabei:

Zum Abonnieren schreiben Sie eine Mail an info@echt-dabei.de mit „Newsletter Familienzeit“ im Betreff. Sie erhalten den Newsletter dann regelmäßig (ca. alle 2-3 Monate) per E-Mail. Sobald es keine neuen Anlässe und Geschehen mehr gibt, endet der Newsletter Versand automatisch. Sie können ihn auch vorher abbestellen.

Nun aber zum Lebkuchenhaus:

Am ersten Tag überlegen wir, wie unser Lebkuchenhaus aussehen soll. Wie groß soll es werden? Wir machen aus Pappe Schnittmuster für die Front, Hinterwand, Seitenwände und das Dach, schneiden Fenster und Türen aus.

Das Schnittmuster erfindet Ihr entweder selbst oder Ihr konstruiert es nach der Anleitung im Newsletter von Echt dabei.

Am zweiten Tag stellen wir den Teig her. oder besorgen den Lebkuchenteig zum Ausrollen im Supermarkt.

Am dritten Tag wird der gereifte / gekaufte Teig in drei Teile geteilt und zu einem Viereck ausgerollt. Das Ausrollen ist schwere Arbeit und
dauert eine Weile. Bewährt hat sich eine Silikondauerbackmatte.

Reicht der Teig? Vor dem Backen mit der Pappe Maß nehmen!

Auf Backpapier bei 200 Grad/ Umluft 180 Grad ca. 13 Minuten gebacken. Achtung: Bräunt sehr schnell!
Dann die Schablonen auflegen und den warmen Teig schneiden.
Aus den Teigresten Streifen für Zäune etc. schneiden und mit den
Förmchen alles Mögliche ausstechen. Die Längsseite der
Dachformen anschrägen, ca. 45°, damit die Dachhälften nicht
überlappen. Die übrigen Reste kann man gleich essen – köstlicher
Lohn für die Arbeit. Oder evtl. dekoriert verschenken.
Abkühlen lassen. Dabei wird der Teig hart.

Am vierten Tag wird das Haus auf den dritten Lebkuchen gebaut, wie beim Fertighaus. Dazu benötigen wir „essbaren“ Kleber: 1 Eiweiß schaumig geschlagen. Anschließend so viel Puderzucker zugeben, bis ein dickflüssiger Guss entsteht, den man mit Lebensmittelfarbe bunt machen kann. Dazu die Farbe vorher in den Puderzucker rühren. Wenn die Einzelteile wackelig oder rutschig sind kann man die Teile mit Zahnstochern befestigen. Vorsichtig, dass der Lebkuchen nicht bricht! Fenster und Türen werden von innen mit Blattgelatine verschlossen (weiß oder rot).

Am fünften Tag oder später, wird das Haus mit allen erdenklichen Leckereien, Smarties, Gummibärchen, Trockenobst, Nüssen, Keksen, verziert. Dazu wieder „essbaren“ Kleber anrühren. Der Schornstein kommt oben drauf – früher gab es noch keine Passivhäuser!, Bäume, Zäune und die Schneemänner drum herum. Zuckerstangen sind als Zaunpfähle gut geeignet.


Weil es so schön ist, möchte man es nach Weihnachten nicht essen. Kein Problem, denn die Weihnachtszeit dauert bis zum 2. Februar, da ist Mariä Lichtmess.

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Wer trotzt hier?

Im Leben von Familien gibt es manchmal Situationen, wo sich einer auf den Boden wirft und jede Kooperation verweigert, worauf hin der andere entweder versucht, seinen Willen durchzusetzen oder aufgibt und sich abwendet.

Häufig sind es Kinder, die sich auf den Boden werfen und Erwachsene, Eltern, die sich durchsetzen oder abwenden:

Anna, 4 Jahre, soll sich umziehen und in 5 Minuten fertig sein, damit die Familie gemeinsam frühstücken kann und alle rechtzeitig aus dem Haus kommen. Stattdessen sitzt Anna friedlich auf dem Fußboden und spielt mit ihrem Kuschelhund. Ihre Mutter kommt ins Zimmer und ärgert sich, dass Anna ihre Aufgabe nicht erledigt hat. Sie macht Anna Vorwürfe: „Du weisst doch, dass wir es morgens immer eilig haben, trödel nicht, zieh dich schnell an!“ Mit diesen Worten zieht sie Annas Pyjama-Oberteil über ihren Kopf und will rasch auch die Hose ausziehen. Anna hält die Hose fest und schreit „Lass mich, selber!“ Woraufhin ihre Mutter entgegnet: „Du hattest lange genug Zeit, jetzt mach ich das, sonst wirst du ja nie fertig!“ Anna wirft sich auf den Boden, strampelt und weint heftig. Ihre Mutter hat nun die Wahl: entweder sie hält Anna fest und zieht sie gegen Annas Widerstand an oder sie verlässt das Zimmer und lässt Anna weinend alleine zurück. Beides passt nicht zu ihrer Vorstellung von harmonischem Familienleben. Innerlich gibt sie Anna die Schuld: „Warum kann sich dieses Kind nie pünktlich anziehen?!“

Ein fiktives Beispiel, jegliche Ähnlichkeit mit lebenden Personen ist Zufall

Meistens wird die Situation mehr schlecht als recht gelöst und hinterher sind alle Beteiligten unglücklich:

  • Eltern sind unglücklich, weil sie mit ihrem Kind nie so autoritär und fast schon gewaltsam umgehen wollten
  • Kinder sind unglücklich, weil sie sich unverstanden fühlen und weil sie sich gezwungen fühlen, bei etwas mitzumachen, das sie in ihrem innersten ablehnen

Die Verantwortung liegt bei den Eltern

Die Verantwortung für die Qualität der Beziehung tragen die Erwachsenen, sagt Jesper Juul.

Nur wenn die Eltern ihr Verhalten in einer derartigen Situation ändern, kann eine neue, bessere Lösungfür alle Beteiligten gefunden werden.

Wie Eltern Gewohnheiten in der Familie ändern können

Zunächst müssen sich die Eltern bewusst werden, dass in diesen Situationen etwas geschieht, was nicht zu ihrer Vorstellung von gelingendem Familienleben passt. Der nächste Schritt erfordert die Bereitschaft, das eigene Verhalten zu überdenken und zu verändern.

Dann erst ist es sinnvoll, sich die Trotz-Situationen der vergangenen Tage vor das innere Auge zu führen und dabei zu fragen:

  • Welche Erwartung hatte ich (an mein Kind)?
  • Welche Erwartung hatte vermutlich mein Kind?
  • Was hinderte mich daran, auf die Erwartungen meines Kindes einzugehen?

Auf die Erwartungen des Kindes eingehen

Wenn Eltern die Erwartung ihres Kindes übergehen, so hoffen manche insgeheim, dass ihr Kind bereitwillig seine eigenen Erwartungen hinter die der Eltern stellt. In vielen Situationen mag das auch so sein. Aber

  • ist das eine gute Vorbereitung auf das Leben, das unsere Kinder als Erwachsene führen werden? Wollen wir, dass sie zukünftig „immer wieder“ ihre Erwartungen anderen unterordnen?
  • Oder könnten wir es wagen, die Erwartungen des Kindes wenigstens anzuerkennen, auch wenn wir sie nicht erfüllen wollen?
  • Wird dann der Protest nicht umso größer?

Gefühle in Worte fassen

Kinder fühlen sich verstanden, wenn Eltern Worte finden für die Gefühle, die ihre Kinder zum Ausdruck bringen. Dazu ist es hilfreich, wenn Eltern vorübergehend die Perspektive des Kindes einnehmen:

  • Wie geht es Anna, wenn sie morgens nach dem Aufstehen mit ihrem Kuschelhund spielt?
  • Wie geht es ihr, wenn ich hereinplatze und sie mit Vorwürfen überschütte?
  • Wie geht es ihr, wenn ich sie rasch ausziehe?
  • Wenn ich einmal im Alter Hilfe bei Alltagsverrichtungen brauche, will ich so behandelt werden?

Wenn wir mit Worten die Gefühle beschreiben, die wir an unserem Kind wahrnehmen, gibt es keine Garantie, dass wir richtig liegen. Aber unser Kind erlebt: Mama versucht, mich zu verstehen. Papa meint, ich sei wütend, wenn ich so strample. Das kann dann ungefähr so klingen „Anna, du liegst auf dem Boden und strampelst und weinst. Mir scheint, du bist richtig sauer, weil ich dich rasch ausgezogen habe.“

Je früher wir Worte finden für die unangenehmen Gefühle unseres Kindes, desto weniger heftig muss es uns diese Gefühle zeigen. Je heftiger der Gefühlsausbruch ist, desto mehr Variationen des Verständnisses sind möglicherweise notwendig, bis das Kind sich verstanden fühlt.

Wut, Trauer, Zorn, Enttäuschung, Frust annehmen

Wenn wir Wut, Trauer, Zorn, Enttäuschung, Frust und ähnliche Gefühle beim Namen nennen, erlebt unser Kind, dass auch diese unangenehmen Gefühle ihren Platz im Leben haben. Sie dürfen sein. Nun muss es jedoch einen Weg finden, die Gefühle auszudrücken, ohne sich selbst, andere oder Gegenstände dabei zu gefährden.

Mit dem Hinweis „Ich erlaube dir nicht, nach mit zu treten“ kann ich einen Schritt zurück gehen und meine persönliche Grenze deutlich machen. Wenn ich sage: „Hier hast du ein festes Kissen, darauf kannst du treten“ zeige ich meinem Kind eine Möglichkeit, seinen Gefühlen Luft zu machen, die für alle Beteiligten erträglich ist.

Nun ist es bereit, die Liebe anzunehmen, die wir ihm zeigen wollen.

Eltern dürfen ihre Liebe in liebevollem Verhalten zeigen

Wenn wir sehen, dass Anna sich morgens nicht alleine anzieht, und davon ausgehen, dass es schneller geht, wenn wir sie beim Umziehen begleiten, dann lohnt es sich, diese Begleitung in den Tagesablauf einzuplanen. Vielleicht müssen wir das Wecken vorverlegen, oder selbst früher aufstehen. Möglicherweise können wir den Tisch schon am Vorabend decken und so Zeit für das gemeinsame Umziehen gewinnen.

Wichtig ist, dass wir diese Entscheidung in einem ruhigen Moment treffen, vielleicht wenn wir mit unserem Partner über den Tag sprechen und feststellen, dass schon wieder eine Situation entstand, in der wir nicht so friedlich mit unserem Kind zusammen sein konnten wie wir uns das wünschen.

Gut ist, wenn wir unser neues Verhalten ankündigen: „Morgen früh werde ich dich beim Umziehen begleiten“. Und dann tun wir das, liebevoll, zugewandt, in Ruhe und so freundlich, wie wir mit unserem Kind immer umgehen wollten.

Wenn Eltern der Kragen platzt

Wenn uns Eltern der Kragen platzt, wird die Situation für unsere Kinder emotional sehr bedrohlich: Unsere Beziehung ist für sie lebensnotwendig, und wenn wir sie im Zorn kündigen – und wenn auch nur für eine kurze Zeit – sind unsere Kinder existenziell gefährdet.

Können wir einen Ball in einen Korb werfen, anstatt unser Kind anzubrüllen?

Gelingt es uns, zu einem bereitliegenden Blatt Papier zu gehen, einen Stift zu nehmen und aufzuschreiben, worüber wir uns gerade so aufregen? „Das muss ich jetzt aufschreiben“ genügt als Erklärung für unser Kind.

Wenn wir schon am Schreiben sind, wäre es möglich, neben unsere Gefühle auch die vermuteten Gefühle unseres Kindes zu schreiben?

Dann könnten wir uns im nächsten Schritt wieder dem Kind zuwenden und fragen, ob wir richtig vermuten: „Du bist vermutlich überrascht, weil ich nicht wie sonst gebrüllt habe, sondern etwas aufgeschrieben habe. Ich möchte nicht mehr brüllen. Ich möchte mit Dir freundlich umgehen. Manchmal fällt mir das schwer, und das Aufschreiben hilft mir dabei.“

Und als nächstes können wir mit unserem Kind auf der sachlichen Ebene sprechen: „Es ist Zeit, dass Du angezogen zum Frühstück kommst. Soll ich Dir die Hose anziehen, oder möchtest Du das jetzt selbst machen?“

Es gibt Kinder, die beide Alternativen ablehnen. Hier können wir eine weitere Option anbieten: „Dann ist zuerst der Pullover dran. Entweder Hose oder Pullover, eines von beiden, und zwar jetzt. Entscheide dich.“

Kinder wollen mitwirken

Kinder wollen bei allem, was sie betrifft, mitwirken. Das beginnt schon sehr früh: Wenige Wochen nach der Geburt strecken sie ihren Arm, wenn wir ihnen ein Jäckchen überstreifen. Sie strecken ein Bein, wenn wir ihm seine Hose zeigen.

Je älter die Kinder werden, desto mehr wollen sie selbständig versuchen. Socken ausziehen! Anfangs muss ich ihm vielleicht noch bis über die Ferse helfen, bald kann mein Kind das ganz alleine.

Jacke zuknöpfen. Reißverschluss schließen. Schuhe zubinden. Einkaufen. Backen, kochen…. Die Reihe lässt sich fortsetzen bis die Kinder schließlich ihre eigene Krankenversicherung wählen.

Wir Eltern tun gut daran, Kindern den zeitlichen und realen Freiraum zu schaffen, damit sie sich darin üben können, mitzuwirken. Wir können unsere Liebe dadurch zeigen, dass wir aufmerksam dabei bleiben, wenn sich unser Kind bemüht, seine Jacke zu schließen. Wir dürfen uns mit unserem Kind freuen über alles, was nach vielem Probieren und Üben schließlich gelingt, und wir sind da, wenn es Trost braucht, weil etwas noch nicht klappt.

So kann ein friedliches, freudiges Zusammenleben in der Familie gelingen.

Wegweiser in der Trotzphase

Der Wegweiser Trotzphase vom Familienspielraum kann dich auf diesem Weg gut begleiten.

Elternstammtisch

Wenn du dich mit anderen Eltern und Pädagoginnen beraten möchtest und einen Strauß konkreter Handlungsalternativen suchst, komm doch zum nächsten Elternstammtisch.