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Bücher und mehr im 10. Lebensjahr im 7. Lebensjahr im 8. Lebensjahr im 9. Lebensjahr Kinderzimmer Medien

Zackarina

Heute stelle ich dir ein Mädchen vor, das ungefähr 8 Jahre alt ist. Sie lebt mit Mama und Papa in einem Haus am Meer, und wie viele Mädchen in diesem Alter hat sie es mit ihnen nicht immer leicht.

Da entdeckt sie eines Tages im Sand am Meer ein Tier, mit wunderschönem Fell, das erst gefährlich aussieht und dann rasch zu ihrem besten Freund wird: Der Sandwolf.

Der Sandwolf ist weise, und es gelingt ihm immer wieder, in einer angenehmen, unaufdringlichen Art und Weise Zackarina eine neue Sicht auf ihre Schwierigkeiten mit den Eltern zu eröffnen.

Als Buch erschienen beim Beltz Verlag, wurde 2020 neu aufgelegt und hier ist eine Leseprobe aus „Zackarina und der Sandwolf“.

Hier kannst du hören, wie Barbara Zechel die Geschichten von Zackarina vorliest – mit wunderbaren Betonungen und sehr elternohrenfreundicher Stimmlage! Glücklicherweise sind diese beiden CDs gebraucht noch erhältlich.

Die Geschichten sind kurz, und können – nach der allerersten, in der der Sandwolf auftaucht – einzeln in beliebiger Reihenfolge vorgelesen und gehört werden.

Weitere moralische Zeigefinger sind nicht notwendig, die Kinder erkennen Parallelen zum eigenen Familienleben intuitiv 🙂

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Bücher und mehr Dialog auf Augenhöhe Elternkurs Fortbildung für Spielraum Leiter*innen im 1. Lebensjahr im 10. Lebensjahr im 2. Lebensjahr im 3. Lebensjahr im 4. Lebensjahr im 5. Lebensjahr im 6. Lebensjahr im 7. Lebensjahr im 8. Lebensjahr im 9. Lebensjahr Kinderzimmer lernen lernen Medien online, virtuell Selbständiges Spiel

ECHT DABEI

Komm mit, wir machen einen gemeinsamen virtuellen Ausflug zum Fachtag am 4.3.2021 zu Medienmündigkeit bei „ECHT DABEI „!

Diese Initiative setzt sich für Medienmündigkeit, d.h. für gesundes Aufwachsen von Kindern in der digitalen Welt ein, und verbindet damit die Ziele unseres Gesundheits- und Bildungssystems.

Die Coaches von ECHT DABEI sind Ansprechpartner für alle Elternfragen rund um digitale Medien, und bieten neben individueller Beratung am Telefon bald auch online Elternabende an, die überregional besucht werden können.

In der Covid-Pandemie zeigen sich die Chancen und die Risiken der Digitalisierung besonders deutlich.

Ein Kontakt zu den Bildungseinrichtungen war und ist oftmals nur noch über Onlinemedien möglich, zugleich nehmen die Bildschirmzeiten in der Freizeit von Kindern und Jugendlichen sehr stark zu.

  • Bildung ermöglichen und damit Gesundheit gefährden?
  • Bildung verhindern und Gesundheit fördern?

Dies ist kein Widerspruch!

Mit einer modernen Pädagogik der Medienmündigkeit können beide Ziele zusammengebracht werden. Im Präventionsprogramm „ECHT DABEI – gesund aufwachsen im digitalen Zeitalter“, das Kita- und Grundschulfachkräfte, Eltern und Kinder in den Blick nimmt, wird die Integration von Gesundheits- und Medienkompetenzförderung bereits erfolgreich umgesetzt.

Wir besuchen den virtuellen Fachtag und freuen uns sich auf ein spannendes und abwechslungsreiches Programm mit interdisziplinären Experten-Vorträgen, dem Praxispreis und dem Festakt 5 Jahre ECHT DABEI, sowie Diskussionen mit Vertretern aus dem Gesundheits- und Bildungssystem, aus der Politik, der Wissenschaft und der pädagogischen Praxis.

Hier findest du das ausführliche Programm vom Fachtag Medienmündigkeit bei ECHT DABEI.

Bitte melde dich in den nächsten Tagen – spätestens am 1.3.2021 – hier per eMail an: medienmuendig@echt-dabei.de

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Bücher und mehr Freie Bewegungsentwicklung im 3. Lebensjahr im 4. Lebensjahr im 5. Lebensjahr im 6. Lebensjahr im 7. Lebensjahr im 8. Lebensjahr im 9. Lebensjahr Kinderzimmer Medien online, virtuell Selbständiges Spiel Spielzeug

Bibi Blocksberg

Seit drei Tagen gehört Bibi Blocksberg zu unsere Familie. Die Patentante hat uns ein Hörspiel geschenkt, auf Cassette, mit dem Hinweis „Ich habe Bibi Blocksberg immer geliiiiiiiiiiebt“. Für sie gehört die fröhliche Bibi zu einer gelingenden Kindheit, und das soll auch meinem Kind vergönnt sein.

Das Kind ist 4 Jahre alt, besitzt seit Weihnachten dank Oma ein transportables Abspielgerät für Cassette, CD und USB, und freut sich wie eine Schneekönigin über das Geschenk der Patentante.

Unser neues Familienmitglied: Bibi Blocksberg

Bibi gehört nun zu uns, daran ist nichts zu rütteln. Was wird das für Konsequenzen haben?

Schlimmstenfalls stiehlt Bibi Blockberg den bisherigen Freuden die Schau: Dan lässt mein Kind sein Kuscheltiere in der Ecke liegen, anstatt mit ihnen Zoo zu spielen. Malen kann es Bibi Blocksberg nicht, der Frust ist vorprogrammiert. Rausgehen, in den Garten? „Nein, ich will zu erst die Geschichte noch zu Ende hören!“

Dabei kennt mein Kind die Geschichte bald auswendig! Und wenn es dann herausfindet, dass es in der örtlichen Bücherei zahllose Fortsetzungen gibt, ist sein Jahr gerettet…

Ist mein Kind alt genug für Bibi Blocksberg?

Eigentlich ist es es zu früh für die Bekanntschaft mit Bibi Blocksberg. Hätte es nicht ein jüngeres Idol sein können? Bibi ist schätzungsweise doppelt so alt wie mein Kind und geht schon in die Hexenschule. Das ist noch sehr weit weg von der Lebensrealität meines Kindergartenkindes!

Und diese „dauernd fröhliche“ Stimme! Mir stellen sich die Nackenhaare! Hoffentlich übernimmt mein Kind den Tonfall nicht….

Zuhören statt selber spielen?

Ich wünsche meinem Kind, dass es glücklich mit seinen Puppen spielt. Ich wünsche meinem Kind, dass es gerne in den Garten geht und dort genüsslich Matschsuppe anrührt. Ich wünsche meinem Kind, dass es mit seinen Freundinnen neue Abenteuer erlebt: „Ich wäre die und du wärst der, und dann käme dort drüben ….“

All das sind Erlebnisse seiner Selbstwirksamkeit. Daraus entsteht innere Stärke, die Erwachsene Resilienz nennen: Die Fähigkeit, mit Schicksalsschlägen so umzugehen, dass ein gutes Weiterleben möglich ist.

Mein Kind lernt jetzt, selbständig ein Gerät zu bedienen

Auch das Einlegen der Cassette (mit der richtigen Seite!), das Anschalten des Geräts, das Einstellen der Lautstärke sind Erlebnisse der Selbstwirksamkeit. Der eigentliche Vorgang, wie der Ton vom Band entsteht, ist jedoch für mein Kind völlig rätselhaft. Magisch. Geheimnisvoll. Undurchschaubar. Unerforschbar – denn sonst gehen Cassette und Gerät womöglich kaputt. Das muss mein Kind nun aushalten. Die Passivität und Abhängigkeit von der Technik, die wir nicht verstehen, hat begonnen.

Ja, vielleicht wird mein Kind mit seiner besten Freundin auf dem Teppich liegen und Bibi Blocksberg lauschen. Ja, es wird vorkommen, dass mein Kind die Titelmelodie summt, wenn es zum Frühstück kommt. Womöglich werden Puppen und Kuscheltiere auch zu einer Hörstunde eingeladen und zurecht gesetzt.

Mein Kind braucht Bewegung für seine gesunde Entwicklung!

Sicher ist, dass mein Kind nun stundenlang weitgehend bewegungslos vor dem Gerät sitzen wird, gebannt zuhört und sich selbst dabei völlig vergisst. Es wird in die Welt Bibi Blocksberg entführt, und von mir erfordert es Fingerspitzengefühl, wenn ich es wieder in die reale Welt zurückhole: „Es ist Zeit, sich anzuziehen.“ „Komm zu Tisch.“ „Für heute ist Schluss.“ Schon heute höre ich die Tonleiter vom desinteressierten „Gleich, Mama!“ bis hin zum Geschrei „Du bist gemein!“, wenn ich am Ende den Recorder ausschalte, weil ich nicht weiter weiß.

Wir brauchen Regeln für den Umgang mit dem Hörspiel

Da werden wir wohl am besten Regeln einführen. Ob es uns gelingt, miteinander Vereinbarungen zu treffen, die unseren Bedürfnissen gerecht werden? Oder muss ich einseitig Grenzen setzen?

Mein Kind möchte ungestört in der Welt Bibi Blockbergs weilen. Ich möchte einen geregelten Tagesablauf, vielfältiges Spiel und Bewegung für mein Kind und leuchtende Kinderaugen, die von bestandenen realen Abenteuern erzählen.

Ich denke, mein Kind kann akzeptieren, dass ich Bibi nicht von morgens bis abends im Kinderzimmer hören möchte.

Das Mindeste ist wohl ein Zeit-Limit. Mein Kind kann die Uhr noch nicht lesen. Es könnte höchstens eine Sanduhr verstehen. Aber wird es die Sanduhr sehen, wenn es nur noch körperlich im Kinderzimmer liegt, in Wirklichkeit jedoch mit Bibi Abenteuer erlebt?

Ich muss die Medien meines Kindes kennen lernen

Gibt es eigentlich Kapitel auf der Cassette? Wie lange läuft eine Seite? Wie lange dauert das ganze Hörspiel? Da werde ich wohl selbst einmal Bibi Blocksberg anhören müssen…

Da habe ich den zusätzlichen Vorteil, dass ich dann die Zusammenhänge erkenne zwischen wilden Träumen und merkwürdigen Geschichten, die mein Kind vielleicht erzählt. Wer weiß, vielleicht kommen zwischen uns phantasievolle Gespräche zustande: „Was wäre passiert, wenn Bibi dann so gehandelt hätte?“

Erfahrungen sammeln als Vorbereitung aufs Leben

Und irgendwann muss mein Kind ja doch den Umgang mit den Medien lernen. Später wird es sich zwischen Netflix und Spotify, Amazon Prime und WhatsApp zurecht finden müssen – oder wie die Verlockungen der Medienbranche dann alle heißen. Ich hätte ihm noch ein paar ungestörte Kinder-Spiel-Jahre gewünscht. Ich habe nicht alles in der Hand. Oma und Patentante meinten es gut mit ihren Geschenken. Wir werden unseren Alltag darauf einstellen und so weiterhin friedlich und fröhlich zusammen leben. Willkommen, Bibi, in unserer Familie!

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Pikler-Forum

Das jährliche Pikler(r)-Forum dient dem fachlichen Austausch von Menschen, denen die Haltung dem Kind gegenüber im Sinne der Piklerpädagogik sehr am Herzen liegt und bietet eine informelle Möglichkeit, sich zu begegnen und sich miteinander zu vernetzen.

Veranstalter: Pikler-Verband Europa e.V.

Hier findet Ihr einen Bericht vom Pikler-Forum 2014 in Ungarn

Coronabedingt findet das Forum 2020 online statt:

Wie führen wir im Lóczy neue Mitarbeiterinnen in die Piklerpädagogik ein?

Vortrag von Andrea Szöke, Leiterin der Pikler Krippe in Budapest

Wenn wir auf unseren persönlichen Weg in die Pikler Arbeit zurückblicken, erinnern wir uns
auch an die unterschiedlichen Schwierigkeiten, mit denen wir umzugehen hatten. In Andrea
Szökes Vortrag werden wir etwas darüber erfahren, wie neue Kolleginnen in der Budapester
Krippe dabei unterstützt werden, sich in die Arbeit mit den Kindern einzufinden.

Austausch unter Pikler-Pädagog:innen

Am Nachmittag wird es Erfahrungsberichte aus verschiedenen Perspektiven zur Einarbeitung in die Pikler-Pädagogik geben.

Kosten: 70,00 € (ordentliche Mitglieder des Pikler Verbandes Europa e.V. 35,00 €)
Wir bitten um Anmeldung per email bis zum 20.10.2020:
Pikler Gesellschaft Berlin e.V.

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Bücher und mehr Dialog auf Augenhöhe im 1. Lebensjahr im 10. Lebensjahr im 2. Lebensjahr im 3. Lebensjahr im 4. Lebensjahr im 5. Lebensjahr im 6. Lebensjahr im 7. Lebensjahr im 8. Lebensjahr im 9. Lebensjahr lernen lernen Selbständiges Spiel

André Stern: Spielen, um zu fühlen, zu lernen und zu leben

Beobachtungen von einem, der nie aufgehört hat zu spielen

Wir erwarten von Anfang an von Kindern, dass sie Fortschritte machen und somit den Blick auf das Werden richten. Dabei vergessen wir und sie, den Blick auf das Sein zu behalten

S.6 des Buches

„Du spielst ja nur!“

Ist Spielen ein wichtigeres Bedürfnis als Trinken? Darf man Spielen respektlos stoppen? Wie konnte Spielen so degradiert werden, dass die meisten Menschen sich legitimiert fühlen, es anderen, als wichtiger eingestuften Beschäftigungen zu opfern? (…)

Beobachten Sie die unglaubliche Ernsthaftigkeit des Kindes beim freien Spielen! Seine Ausdauer, seine unendliche Konzentrationsfähigkeit, seine Fähigkeit, über seine eigenen Grenzen hinaus zu wachsen. Das alles hat es aber bei auferlegten Tätigkeiten nicht. (…)

Spielen und Lernen bilden eine untrennbare Einheit (…).

Statt also wahrzunehmen, wie viele neue, unerwartete Dinge das Kind täglich begreift, statt ehrfürchtig dieser unaufhaltsamen, exponentiellen, umwerfenden Entwicklung beizuwohnen, behandeln Erwachsene Kinder als unfähige Wesen, die man fördern und motivieren müsse. Und so übt sich jeder als Lehrer und findet es auch nie zu früh, mit dem Unterricht anzufangen. (…)

Für ein Kind, das selbstbestimmt spielen und lernen darf, ist Leistungsdruck hingegen unverständlich, denn es wächst in der Erfahrung auf, allem Neuen in einem Zustand der Begeisterung zu begegnen.

Wir haben die Synonyme Spielen und Lernen nicht nur getrennt, sondern an entgegengesetzten Enden der Ernsthaftigkeitsskala positioniert.

Seite 9ff des Buches

Am Anfang war das Spiel

Wenn ich von Spiel spreche, meine ich das freie Spiel, das dem eigenen Denken des Kindes entspricht. Andere Spiele sind „ernste“ Spiele, die auch Erwachsenen erlaubt sind. Dazu gehören Schach, Tennis, Fußball oder Klavier. Und dann gibt es noch Spiele zum Zeitvertreib (….) wie Kreuzworträtsel, etc. (…)

Bei Erwachsenenspielen geht es eigentlich immer darum, zu gewinnen. (…) Beim freien kindlichen Spiel geht es nie darum, „zu gewinnen“. Man spielt nicht gegeneinander, sondern miteinander. Oder man spielt mit sich und der Welt.

Eine weitere deutliche Unterscheidung besteht darin, dass Erwachsene durch das Spiel häufig versuchen, Abstand von ihrem Alltag zu nehmen. Das ist genau das Gegenteil dessen, was das Spiel für das Kind ist: Es ist die direkte Art, sich mit dem Alltag, mit sich und der Welt zu verbinden. (…) Es macht aber nicht immer „Spaß“, wie wir von manchen Spielen erwarten, denn es bedeutet für das Kind oft viel Anstrengung (…).

Spielen bedeutet auch, sich etwas anzueignen – es ist unser intellektuelles Verdauungssystem. Sobald ein Kind etwas Neues erfahren hat, spielt es dies sofort, um es sich zu eigen zu machen, um es vom Konzept zum Fassbaren übergehen zu lassen. (…)

Erst wenn wir die Erfahrung gemacht haben, dass das Neue die Gefahr beinhaltet, abgeprüft zu werden, bevor wir es verstanden und verinnerlicht haben, beginnen wir, uns davor zu fürchten. (…)

Der Drang zu spielen ist bei Kindern viel stärker als die anderen Bedürfnisse oder Befindlichkeiten. (…) Der Drang zu spielen ist bei Kindern sogar stärker als Hunger und Durst. (…)

Beobachtet man diese unglaubliche Ausdauer (die kein Erwachsener hätte), diese totale Konzentration und Beteiligung, diese bedingungslose Ernsthaftigkeit – diese pure, unbeachtete, unbeleuchtete Urkraft des Kindes -, wird man einfach unwiderstehlich und unmissverständlich gepackt. Man beginnt, Vertrauen in die Kraft des Kindes zu haben. (…)

Versunken in ihrem Spiel, ohne es zu merken, wachsen Kinder über Grenzen hinaus, die sie niemals überwinden würden, wenn man es ihnen befähle.

Wir kommen nicht mit einem genetisch programmierten Gehirn auf die Welt, unser Gehirn wird auch nicht wie ein Muskel durch Training größer, sondern es entwickelt sich dort, wo wir es mit Begeisterung nutzen. (…)

Seit jeher glauben wir, wir würden mit der Zeit besser, wie guter Wein, der mit den Jahren reift, wir würden nach und nach Fähigkeiten und Kompetenzen zulegen. Jetzt erfahren wir, dass es genau umgekehrt ist, dass wir als Potenzialbomben auf die Welt kommen – Kinder können alles lernen und alles werden, und das ist ihnen bewusst -und dass wir in den ersten Monaten unseres Lebens dieses ganze Potenzial in den Wind säen. Nach Darwinscher Manier entwickeln sich nur die wenigsten unserer Fähigkeiten, und zwar diejenigen, die unsere Weltordnung verlangt, die anderen werden nicht in Anspruch genommen, verkümmern und verschwinden. So werden wir aber nie die, die wir hätten werden können. (…)

Es stellt sich also heraus, dass die Hüter unseres Potenzialmeeres die Kinder sind.

S. 20ff des Buches

Jedes Kind ist genial

Mit der Zeit verzichtet ein Kind dann immer auf die eigenen Impulse und Prozesse und übernimmt die, die man ihm auftischt, weil genau diese bei seinen Eltern oder anderen Bezugspersonen gut ankommen. (…)

Es geht darum, dass jedes Kind in seiner Einzigartigkeit gesehen udn wertgeschätzt wird – dann wird es sich auch entwickeln.

S 44 des Buches

Spielen in der weiten Welt

Kinder sind die sozialsten Wesen, die es gibt. Sie kommen auf die Welt mit idealen Eigenschaften: Sie haben offene Sinne, sie sind unvoreingenommen, sie sind neugierig, sie urteilen nicht – sondern sie nehmen die Dinge, wie sie da sind, und begegnen Neuem mit Interesse.

S. 47

Erwachsene, die miteinander und mit Kindern spielen, sind selten (Beispiel: am Strand). Es geht aber (Beispiel: etwas aus einer Verpackung machen).

Irgendwann gesellt sich zum Spiel die Nützlichkeit. Es ist noch ganz Spiel, und schon ein Übergang zum Begriff „Arbeit“.

S. 60 des Buches

Das ist für Kinder dann sehr befriedigend.

Der richtige Zeitpunkt

Über geplante (Kaiserschnitt-)Geburten:

Das eigentliche Problem ist, dass jungen Eltern eingetrichtert wird, dass weder die Mutter noch der Vater noch die Natur noch das Kind wissen können, „wie es am besten geht“, und dass es sogar gefährlich ist, das Ganze nicht von Anfang an der akademischen Medizin anzuvertrauen.

Wann ist der richtige Zeitpunkt für irgendetwas im Leben? Wer weiß das schon. (…) Das natürliche Spiel ist das Einzige, das immer gerade der aktuellen Entwicklungsstufe des Kindes entspricht. (…)

Nie wurde mir das Gefühl vermittelt, dass etwas nicht meinem Alter entspräche – oder dass ich dieses oder jenes „erst später“ verstehen oder erklärt bekommen würde. Und es wurde mir nie gesagt oder zu spüren gegeben, dass ich dieses oder jenes „jetzt“ nicht mehr tun sollte, dass ich für dies oder jenes nun zu alt sei. Ich musste mich nie mit unaktuellen Dingen auseinandersetzen, nach dem Motto „Was du heute nicht lernst, lernst du morgen nimmermehr“. Ich hatte mich auch nie zu zwingen, Dinge zu lernen, die ich nicht brauchte, mit der Begründung, dass ich „später vielleicht froh“ sein würde, sie gelernt zu haben. (…)

Es gibt also keinen richtigen Zeitpunkt zum Lernen, es gibt nur eine Aktivierung unserer emotionalen Zentren – oder keine. (…)

Ich wurde immer als vollgültiger Mensch in einer vollgültigen Entwicklungsstufe wahrgenommen und respektiert.

S. 64f

Lustig findet er, dass es für viele ein großer Unterschied ist, ob sie etwas mal gelernt haben und heute wieder vergessen (das ist sozial anerkannt), oder ob sie es niemals gelernt haben, obwohl das Ergebnis heute das selbe ist.

Wenn das Kindsein gewürdigt und nicht zerstört wird, bleibt dieser Zustand der unendlichen Neugier, des bedingungslosen Vertrauens, der unbeirrbaren Aufmerksamkeit, der totalen Aufgeschlossenheit erhalten.

Seite 67

Über Pubertät:

Man hilft gerne, schwere Möbelstücke zu tragen, weil man Freude daran hat, jetzt zu denen zu gehören, die schwere Lasten tragen können – man freut sich der neuen Verantwortung.

Seite 72

Die Offenheit des Herzens

Der Unterschied in der Behandlung zwischen Kindern, „Erwachsenen“ und Senioren ist mir schon immer rätselhaft gewesen. (…)

Ich habe in ständigem Kontakt und Austausch mit anderen Menschen gelebt, manche waren jünger, manche älter. Die gegenseitige Bereicherung ergab sich gerade aus diesem vielfältigen und kosmopolitischen Umfeld. Ich durfte meine Freunde wählen, so wie auch sie mich gewählt haben. Das Leben, unsere Wege, Interessen und Fähigkeiten führten uns zusammen – Wahlgemeinschaften also, Gemeinschaften aus Gemeinsamkeiten. (…)

Nicht die Daten des Personalausweises führen die Menschen zusammen, sondern ihre Interessengemeinschaften und die Möglichkeit, durch das Zusammen kommen vieler Kompetenzen größere Ziele zu erreichen. Die anderen sind keine Konkurrenten sondern mögliche Partner für Synergien. Das bedeutet das Ende des Gegeneinanders und die Rückkehr des Miteinanders.

S. 81f

Begeisterung statt Bedienungsanleitung

(…) Ich durfte dort üben, wo ich aus Begeisterung schon gut war, damit ich noch besser würde. Im Lauf meiner Geschichte konnte ich dann erfahren, dass die gelebte Begeisterung eine Nebenwirkung besitzt: Die Kompetenz. Und dass diese Kompetenz auch eine Nebenwirkung hat: Den Erfolg.

S. 86

Beispiel „Kuscheln erst bei guten Noten“:

Das ist das Modell „Liebe gegen Leistung“, weit verbreitet. Vielen Eltern ist es gar nicht bewusst, was sie da machen, weil sie es selbst nur so erfahren haben. Kinder aber fühlen sich in ihrem Ich schlecht, weil sie zwischen sich und der schlechten Note keine Trennung sehen.

Für mich ist es einfach nicht logisch, dass, wenn das Resultat von der Zusammenkunft eines Schulsystems und eines Kindes ungünstig ist, der Fehler immer wieder und nur beim Kind gesucht wird. (…)

S 88

Die Ernsthaftigkeit der Kindheit

Solange die Menschen ihren Blick auf das Spiel, also seine Bewertung nicht verändern, bleibt es für alle etwas nicht wirklich Ernstes. Ich plädiere nicht dafür, das Leben nicht ernst zu nehmen: Es geht darum, dass man das Spiel ernst nimmt!

S. 95

Ein Kind kann mit einem Apfelkern spielend alles daraus machen – die Postkarte zum Muttertag nach Erzieherinnenanleitung ist dagegen peinlich.

Wenn schon gekauft, dann möglichst naturgetreu, und nicht kindlich verzerrt!.

Gebt Kindern nur Bücher, mit denen ihr selbst gerne in der Öffentlichkeit gesehen werdet…

Wie wir mit Kindern sprechen:

Es gibt einerseits jene Art der Ansprache, die aus Befehlen und Drohungen besteht. Das ist pure, von oben nach unten gehende Machtausübung – insbesondere Kindern gegenüber, die allen Menschen stets auf gleicher Augenhöhe begegnen. So würde heute niemand mehr mit seinem Lebenspartner sprechen – nur noch mit den Kindern!

Es gibt auch eine viel weniger auffällige, dennoch nicht weniger schlimme Art der Ansprache: die ironische [damit meint er den „kindgemäßen“ Tonfall, die simple Wortwahl, die Verniedlichung durch Vokaldehnung] (…)

Ich war 23 Jahre alt. Hätte er so mit mir gesprochen, hätte ich gedacht, dass er mich für vollkommen bescheuert hält.

Und von Kindern wird erwartet, dass sie etwas ertragen, das wir nicht annehmen würden? weil es angeblich süß und niedlich ist oder gar als angepasst gilt? (…)

In beiden Fällen ist es eine deutliche Ausgrenzung. Das ist das Schlimmste, was wir empfinden können. (…)

Kinder wollen dazugehören. Sie sehen sich diese Welt voller Verschiedenartigkeiten an und wollen Teil davon sein. (…) Die Gruppe, der sie angehören wollen, sind wir. Aber mit dieser unserer Ironie ihnen gegenüber geben wir ihnen das Signal, dass sie noch nicht zur Gruppe Menschen dazu gehören, mit welcher wir „normal“ reden und handeln.

S. 98ff

In dieser Gesellschaft, die momentan einen täglich schnelleren, höheren, leistungsorientierteren Lebensstil predigt, erleben wir eine Eskalierung der pädagogischen Absichten und eine Vermarktung der Kindheit. Unsere letzte Freiheit bleibt es aber, uns zu verändern, Überzeugungen zu haben und danach zu leben.

Abrüstung und Rückkehr zum Wesentlichen beginnen mit unserer Haltung dem Kind gegenüber. Weniger ist mehr.

Weniger Ironie.

Weniger Material.

Weniger „Angpasstes“ oder „Vorbereitetes“

Weniger Absicht

Mehr Authentizität

Mehr Gemeinsamkeit

Mehr Ehrlichkeit

Mehr Vertrauen

Wer sollte damit anfangen, wenn nicht wir?

S. 100

Kinder haben unglaubliche Detektoren für Hintergedanken. Sie sind loyal, nicht naiv. Wenn sie tun, als ob sie unsere Lügen glaubten, dann nur aus Loyalität.

S. 101

Eroberung der Welten

Die Weltoffenheit des Kindes ist eine unserer hervorragenden angeborenen Veranlagungen. Das Kind geht auf die anderen zu, mit offenen Armen und offenem Herzen, ohne Vorurteile.

S. 106

Jahrzehnte, fast Jahrhunderte der Konditionierung bestimmen heute noch unseren allgemeinen Misstrauensantrag an die Kindheit. Unsere Gesellschaft nimmt Kinder nicht ernst, gleichwohl ob dabei die feinsten Gefühle des Menschen zertreten werden.

S. 115

Wo wir umdenken müssen

Nicht Abnabelung, sondern Bindung ist Autonomiefaktor Nummer eins. (…)

Ge-und Verbote sind kein Training für das spätere Leben!

Peergroups sind nicht die wesentliche Orientierung für das Kind!

Kinder wollen keine geschlossene Gesellschaft von Altersgenossen, sie wollen in die weite Welt hinaus.

Wir kommen nicht unperfekt zur Welt – wir werden es.

Jedes Kind will ein Held sein

S 126f
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Babypflege Bücher und mehr Dialog auf Augenhöhe Freie Bewegungsentwicklung im 1. Lebensjahr nähen Schwangerschaft

Kinderzimmer einrichten in der Schwangerschaft

Im Schlafzimmer braucht das Baby…

  • Ein Beistellbett neben dem Elternbett
  • später dann ein eigenes Babybett mit Bettdecke und kleinem Kopfkissen
  • Ein Babyphon
  • Eine Kommode oder einen Schrank für Kleidung und Bettwäsche
  • Ein Regal für Spielsachen

An Kleidung braucht das Baby…

  • Strampelsack, Pucksack
  • Bodies
  • Strampler
  • Mützchen
  • Socken oder Stulpen
  • Kinderwagensack
  • Sonnenhut oder Mütze für draussen

Hier findest Du schöne und sinnvolle Babykleidung

Transportmittel für das Baby:

  • Kinderwagen mit großer Liegeschale
  • Tragetuch
  • Autositz, Maxicosi, Liegeschale

In der Küche braucht das Baby…

  • Babyflaschen mit Sauger, evtl. Habermann
  • Milchpumpe
  • Sterilisator
  • Löffel
  • Teller
  • Glas
  • Lätzchen
  • Hochstuhl

Im Badezimmer braucht das Baby …

  • Wickeltisch
  • Badewanne
  • Windelvorrat
  • Wäschetonne

Der Wickeltisch als Arbeitsplatz ist für Eltern von besonderer Bedeutung. Hier erfährst du, worauf es beim Wickeltisch ankommt.

Lektüre für Eltern und Großeltern:

Empfehlenswerte Bücher für den Nachttisch:

Erstes Spielzeug

Als erstes Spielzeug braucht das Baby leichte Dinge, die es gut greifen kann. Etwa mit 4 Monaten beginnt es damit.

  • Pikler-Ball
  • O-Ball
  • Baumwolltuch

Weitere Ideen für altersgerechtes Spielzeug findest du im Kinderzimmer vom Familienspielraum

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Bücher und mehr

Blogs von Pikler Pädagog*innen

Im weltweiten Netz bloggen zahlreiche Pikler Pädagog*innen.

Hier geben wir einen Überblick, in wilder Reihenfolge die keinerlei Wertung darstellt:

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