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Was Kinder brauchen

Kinder sind unsere Zukunft

Damit sie in der Welt von morgen ein gelingendes Leben führen, in dem sie selbst Verantwortung übernehmen, brauchen Kinder ein Umfeld in dem sie ihre Potentiale bestmöglich entfalten können.

Für ein gutes Zusammenleben ist es wichtig, dass sie einen guten Weg finden, mit Frustration umzugehen und dass sie erkennen, wo die Freiheit des Nächsten beginnt und ihre eigene aufhört.

Für ihre eigene Zufriedenheit ist es wichtig, dass sie die Freude am Lernen entdecken und kultivieren und dass sie ihre Kreativität als zuverlässige Kraft kennen lernen.

Was Kinder für ihre Entwicklung brauchen

Wir Eltern, wir Erwachsene, müssen dafür sorgen, dass unsere Kinder rechtzeitig das bekommen, was sie für diese Entwicklung brauchen:

  1. Kinder brauchen Zuwendung
  2. Kinder brauchen Bildung
  3. Kinder brauchen Rhythmus
  4. Kinder brauchen Schutz
  5. Kinder brauchen Freunde

Jeder von uns kann dazu beitragen, diese 5 Bedürfnisse zu erfüllen!

Kinder brauchen Zuwendung

  • Sie brauchen Erwachsene, die sie als wertvolle Partner in der Erziehung ernst nehmen und mit ihnen den Dialog auf Augenhöhe führen.
  • Aufmerksame Zuhörer, die unterscheiden können zwischen den Wünschen der Kinder und ihren Bedürfnissen.
  • Fürsorgliche Erwachsene, die sich für ihre Entwicklung interessieren und bereit sind, hierfür den notwendigen geeigneten Spielraum zu schaffen

Diese Zuwendung brauchen Kinder von ihren Eltern und Verwandten, von Erziehenden in Kindergarten, Schule, Kirche, im Sport- und im Musikverein – und selbstverständlich auch vom Bäcker, vom Metzger und von den Mitarbeitern an der Supermarktkasse.

Kinder brauchen Bildung,

das ist schulische Bildung

Schulische Bildung ist die Grundlage für das Verständnis unserer Welt.

Vielen Menschen ist es jedoch nicht bewusst, dass auch außerschulisches Lernen für die Bildung der Kinder wichtig ist:

und soziale Bildung

Damit Kinder wertvolle Mitglieder unserer Gemeinschaft werden, ist auche eine soziale Bildung wichtig: schon Kleinkinder können lernen, Konflikte so zu lösen, dass alle Beteiligten mit dem Ergebnis zufrieden sind!

Stellen Sie sich vor, Ihr Nachbar könnte schon so gut mit Konflikten umgehen …

und selbstmotivierte Bildung

Damit Kinder Freude am Lernen entwickeln und in ihre Kreativität kommen, sind Freiräume für Bildung nach ihren Interessen wichtig.

Diese Art der Bildung beginnt mit dem selbständigen, ungestörten Spiel des kleinen Kindes: Im Familienspielraum haben dabei schon Babys erste Erfolgserlebnisse, die sie motivieren, weiter zu lernen.

Das experimentierende Spielen wächst mit den Kindern: über Bauten im Sandkasten bis hin zu selbst geschriebenen Computerprogramm.

  • Aber wo sind die Spielräume für Kindergartenkinder, für Grundschulkinder, für Jugendliche?
  • Wo sind die Werkstätten, in denen sie ihre Ideen umsetzen können?
  • Wo ist der Raum, in dem sie sich nach Herzens Lust bewegen und auch mal laut sein können?

Hier sind wir alle aufgefordert, Orte zu schaffen, wo Kinder willkommen sind, und wo ihre selbständigen Aktivität begrüßt wird und wo wir sie darin unterstützen, Neues auszuprobieren und ihre Fähigkeiten zu vertiefen.

Kinder brauchen Rhythmus

Kinder sind überfordert, wenn wir sie mit der Gestaltung des Tagesablaufs alleine lassen. Uns fällt das ja auch als Erwachsene schwer! Wie oft habe ich mich abends schon gefragt: wo ist der Tag hin? was hab ich heute eigentlich gemacht? ich wollte doch….

Gleichzeitig sind Kinder überfordert, wenn ein Termin auf den nächsten folgt, und sie keinen Einfluss mehr darauf nehmen können, wie sie die nächsten Stunden verbringen.

Bei meinen 3 Kindern habe ich erkannt: Jedes Kind hat sein eigenes Tempo, und es tut ihm gut, wenn wir bei der Gestaltung des Tages darauf Rücksicht nehmen.

Ich muss zugeben, dass unser Corona-Alltag deutlich später beginnt als der bisherige Schul-Alltag …

Kinder brauchen Schutz

Kinder brauchen Schutz, der mitwächst

  • Schutz vor Unfällen: Babys müssen Gelegenheit haben zu lernen, das Gleichgewicht zu halten und Stürze zu vermeiden.
  • Schutz vor Mobbing und Gewalt: Kleinkinder müssen lernen, ihre Konflikte mit Worten statt mit Fäusten zu lösen.
  • Schutz vor Vereinnahmung: Schulkinder und Jugendliche müssen lernen, auf ihre innere Stimme zu hören und ihren Weg zu gehen, um einen Platz in unserer Gesellschaft zu finden und auszufüllen.

Dabei müssen wir besonders vor Interessen schützen, die am Wohl der Kinder vorbei gehen:

  • Interessen der Wirtschaft, die mit Werbung massiven Einfluss auf die Vorstellungen und Wünsche unserer Kinder nimmt.
  • Interessen von Erwachsenen, die mehr von unseren Kindern wollen als sie zu geben bereit sind.
  • Interessen der Schule, die von unseren Kindern mehr Stillsitzen und Auswendiglernen erwartet, als ihnen für ein gesundes Aufwachsen gut tut.

Hier sind wir als Bürger unseres Landes gefordert, die neue Normalität in diesem Sinne mit zu gestalten.

Kinder brauchen Freunde

Kinder brauchen Freunde, mit denen sie im Alltag spielen und streiten, von denen sie lernen, an die sie sich wenden können.

Sie brauchen die engen Vertrauten genauso wie die Klassenkameraden, mit denen sie sich nie zum spielen verabreden würden.

Homeschooling, wie wir es in den letzten Wochen erlebt haben, macht oft einsam und traurig. Das wollen wir unseren Kinder nicht mehr zumuten!

Das afrikanische Dorf und Mentoren

Kinder brauchen die Gleichaltrigen genau so wie die erwachsenen Freunde.

Sie brauchen Menschen, die Antworten finden auf ihre Entwicklungsfragen und ihnen als Mentoren Wege zeigen, die sie selbst gehen können.

Die vergangenen Wochen haben uns Eltern deutlich gezeigt, dass wir auf uns alleine gestellt oft überfordert sind. Wer von uns hat nicht Situationen erlebt, bei denen wir rückblickend beschämt erkennen: so wollten wir nie mit unserem Kind umgehen!

Wir Familien brauchen das sprichwörtliche afrikanische Dorf, in dem unsere Kinder als wertvolle Mitglieder der Gemeinschaft geschätzt werden.

Hier sind gerade Menschen ohne eigene Erziehungsverantwortung wichtig, die bereit sind, als Mentoren Kinder auf ihrem Entwicklungsweg zu begleiten.

Und darum wünsche ich

Euch Kindern anlässlich des internationalen Kindertags 2020

  • Eltern, Lehrer und Nachbarn, die Eure Bedürfnisse ernst nehmen
  • sichere Freiräume, in denen Ihr nach an Euren eigenen Ideen spielen und wirken könnt
  • und die Möglichkeit, bald Eure Freunde wieder zu treffen, um den nächsten Lebensabschnitt gemeinsam zu gestalten.

In Freiburg, wo diese Rede zuerst gehalten wurde gibt es viele Menschen, die das ermöglichen wollen!

uns allen

Ich wünsche uns allen, dass wir gemeinsam in eine eine neue Normalität finden, in der es selbstverständlich wird, dass Kinder so aufwachsen.

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Gärtringen

In Gärtringen bieten wir über die VHS Herrenberg Abenteuer-Spielraum für Kinder von 2 bis 6 Jahren im Kindergarten Kayertäle an. Hier geht es zum Abenteuer-Spielraum in Gärtringen.

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Böblingen

Unser Angebot in der Stadt Böblingen

Weitere Spielraum Angebote richten wir gerne ein, wenn Sie einen Raum dafür zur Verfügung stellen. Bitte kommen Sie auf uns zu.

Unsere weiteren Spielraum Angebote im Landkreis Böblingen findest du in Ehningen, Holzgerlingen und Gärtringen.

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Familienspielraum in 71139 Ehningen

Einblick in den Spielraum in Ehningen

Was Ihr noch nicht seht:

Das Haus von außen, die Parkplätze, die Ladestation für E-Fahrzeuge, den Garten mit Sandkasten und Doppelschaukel und viel würzigen Kräutern für Erlebnisse mit allen Sinnen.

Abenteuer-Spielraum

Im Bewegungsraum vom Kindergarten Herrenberger Strasse findet unser Abenteuer-Spielraum statt, sobald dieser nach der Coronapause wieder öffnet.

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Kinderrechte

Kinder haben Rechte:

Recht auf Spiel, Recht auf Bewegungsräume, Recht auf Natur, Recht auf den Umgang mit anderen Kindern, Recht auf den Umgang mit den Menschen, die sie lieben.

Lernen am Computer?

Der Wille des Kindes ist auf Tätigkeit gerichtet. Es will die Welt erkunden und gestalten. Kinder brauchen Erfahrungen in der aktiven Auseinandersetzung mit ihrer Umwelt, sie brauchen den anderen Menschen zum Lernen- unmittelbar. Bildung ist ein ganzheitlicher Prozess und bedeutet Persönlichkeitsbildung und Ausbildung von Fähigkeiten. Das kann nicht zu Hause und am Computer stattfinden, auch wenn der Lernstoff didaktisch noch so gut aufbereitet ist. Lernen muss mit allen Sinnen stattfinden, nicht durch Abstraktion und intellektuelle Belehrung medial vermittelt.

Freiraum ist nötig!

Kinder darf man nicht über Wochen und Monate einsperren. Es braucht nicht viel Fantasie um sich vorzustellen, was momentan in Familien passiert, die in zu kleinen Wohnungen leben müssen, mit Eltern, die verängstigt sind, besorgt um ihre berufliche Existenz, allein gelassen mit kaum zu bewältigenden Anforderungen von außen, isoliert, überfordert. Das Kindeswohl ist vielfach gefährdet!

Kinder brauchen Bewegung, Raum, Natur, andere Menschen.

Kinder brauchen Kinder. Nur so kann soziales Lernen gelingen.

Kinder lernen von und miteinander. Das geht auch nicht mit Distanz. Umarmen gehört dazu, raufen auch, dem anderen nah sein.

Köpfe zusammenstecken und Geheimnisse teilen mit Masken? Banden bilden auf Abstand? Abschreiben lassen, wenn man alleine in der Bank sitzt?

Freies Spiel ohne Nähe? Das ist lebensfremd.

So kann und darf das Kinderleben nicht aussehen.

Das Virus ist für Kinder ein Angstvirus.

Wenn die Welt als gefährlich erlebt wird, wird das Kind in seinen Grundfesten erschüttert. Wenn wir Kinder unseren eigenen Ängsten aussetzen, entsteht bei ihnen Angst und Verwirrung.

Plötzlich sind andere Menschen gefährlich oder das Kind selbst für den geliebten Großvater.

Für seine gesunde Entwicklung muss das Kind die Welt als bedeutsam und sinnhaft, als „gut“ zu erleben. Es bedeutet ebenfalls das Gefühl des Kindes, Einfluss auf die Welt nehmen zu können und die Welt – auf seine Weise – als verstehbar zu erleben. Dadurch entsteht die Fähigkeit, Probleme meistern zu können, Mut zu entwickeln und Lebenssicherheit zu erlangen. Diese Grundlage wird den Kindern momentan weitgehend entzogen.

Die Situation der Kinder ist beängstigend

Wie kann es sein, dass uns mehr beschäftigt, wann und wie wieder Fußballspiele stattfinden können oder wann Biergärten geöffnet werden, anstatt sich Gedanken darüber zu machen, welchem Leid, welchen Gefahren wir Kinder aussetzen, indem wir ihnen den lebendigen Kontakt mit den Menschen, die sie kennen und lieben, in nie gekanntem Ausmaße verwehren, indem wir sie zu Hause isolieren und wesentliche Erfahrungsmöglichkeiten über lange Zeit verhindern.

Machen wir uns eigentlich Gedanken darüber, wie es kleine und kleinste Kinder verstört, wenn sie maskierten Menschen begegnen, deren Mimik verborgen bleibt? Wenn Gesichtsausdrücke nicht mehr zu deuten sind? Den anderen Menschen hinter den Masken in seinen Gemütsbewegungen nicht zu erkennen, ist für kleine Kinder zutiefst verstörend.

Machen wir uns eigentlich Gedanken zu den Heranwachsenden, die auf dem Weg der Ablösung von den Eltern sind und dringend ihre Peergroup brauchen zur Findung der eigenen Identität? Junge Menschen dürfen nicht in ihren Zimmern eingesperrt sein, weil sie Welterfahrung brauchen- und das nicht über Medien, sondern ebenso wie Kinder: unmittelbar.

Lassen wird die Kinder wieder raus, damit sie ihre Freunde treffen können, wieder den Kindergarten besuchen können, bei unmaskierten Menschen Schutz und Freiraum finden, in ihrer gewohnten Umgebung sein können.

Lassen wir sie wieder in die Schulen gehen, jeden Tag!

Bei aller notwendigen Vorsicht vor Infektionen müssen wir Schutzmaßnahmen ergreifen zur Verhinderung von seelischer Not, Depression und dem Ausgeliefertsein der Willkür hilfloser Eltern. Und das heißt:

Geben wir den Kindern und Jugendlichen, so weit es geht, ihren Alltag, ihr soziales Netz, ihre Freiheit zurück!

Gabriele Pohl

Da wachsen Kinder auf an Fensterstufen,

die immer in demselben Schatten sind,

und wissen nicht, dass draußen Blumen rufen

an einem Tag voll Weite, Glück und Wind,

und müssen Kind sein und sind traurig Kind.

R.M. Rilke

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Dialog auf Augenhöhe Freie Bewegungsentwicklung im 1. Lebensjahr im 10. Lebensjahr im 2. Lebensjahr im 3. Lebensjahr im 4. Lebensjahr im 5. Lebensjahr im 6. Lebensjahr im 7. Lebensjahr im 8. Lebensjahr im 9. Lebensjahr Neuer Beitrag Selbständiges Spiel

Kinder sind Zukunft

Veranstalter war ein Kreis freiburger Mütter, der hier einen Gastbeitrag veröffentlicht.

Die Genehmigung der Stadt mitsamt ihren Auflagen lag vor.

Hier ist der Flyer zur Veranstaltung „Kinder sind Zukunft“ zum Download

Programm

Musikalische Umrahmung durch die Band von Voili Voila.

Durch das Programm führte der preisgekrönte Zauberer Jorgos Katsaros.

Der Kindersong:

Alle Kinder dieser Welt woll’n frei und fröhlich sein

woll’n zusammen spielen, tanzen, uns am Leben freu’n!

Auf der ganzen Welt wollen Kinder ihre Träume leben,

Gib mir deine Hand, es darf kein Kind alleine sein

Ammelie und Norea und Dominique

Die wichtigste Stunde

ist immer die Gegenwart,

der bedeutenste Mensch ist immer der,

der dir gerade gegenübersteht,

das notwendigste Werk ist stets die Liebe.

Meister Eckhart

Schutz der Kindheit

Wie soll die Zukunft für, mit und durch die Kinder gestaltet werden?

Mit welcher Intensität schauen wir in den letzten, den Corona Wochen auf die Kinder?

  • Wissen wir, welche Fragen, Ängste, Wünsche und Gefühle sie haben?
  • Welche Fragen stellen wir uns als Erwachsene?
  • Wann kann mein Kind wieder in Kindergarten und Schule?
  • Wann wieder in den Instrumentalunterricht, den Verein oder wenigsten wieder andere Kinder besuchen?

Fragen wir uns auch:

  • Wie wünschen wir uns eigentlich die Zukunft unserer Kinder?
  • Welche Welt wollen wir ihnen hinterlassen und wie können wir sie unterstützen, gut und gesund in ihre Biographie zu kommen, um später selbstbewusst die komplexen Aufgaben, die ihnen das Leben stellt, angehen zu können?

Die bekannte Diplompädagogin und Psychotherapeutin Gabriele Pohl hat auf die Frage, was Kinder immer und jetzt im Besonderen brauchen, folgenden Satz gesagt:

Für die gesunde körperliche, seelische und geistige Entwicklung der Kinder ist dreierlei wichtig: andere Kinder, freies Spiel und die Natur. Das sind Grundbedürfnisse und diese dürfen nicht beschnitten werden! Wir haben sie als Kinderrechte zu verteidigen. Auch und gerade in diesen Zeiten!

Gabriele Pohl
  • Sind wir bereit, diese Kinderrechte einzufordern?
  • Sind wir bereit, uns der vielen drängenden und essentiellen Fragen rund um die richtige Bildung zu stellen?
  • Wie muss heute, mit den neuen Fragen und Bedürfnissen der Kinder, aber auch der Zeit, Schule aussehen?
  • Wie müssen wir unser urbanes Leben organisieren, damit es kinderfreundlich ist?
  • Wie gehen wir mit den Ressourcen der Natur um, wie begegnen wir ihr?
  • Wie schaffen wir es, dass Kinder genügend existenzielle und elementare Erfahrungen sammeln können, um zu wissen, in welchen Zusammenhängen sie leben, wie sie mit diesen verbunden sind und welche Handlungsweisen ihnen Halt in jeder Lebenslage geben können?

Die Lage rundum das Maßnahmen-Konstrukt zur Bekämpfung der Ausbreitung des Corona-Virus‘ ist äußerst unübersichtlich, verwirrend und für unsere Kinder teilweise sehr beängstigend geworden und ist im Begriff, sich zu einer “neuen Realität” zu manifestieren. Ab wann wird eine kritische Gegenposition zu einer Verschwörungstheorie degradiert, was passiert, wenn „nur“ eine wissenschaftliche Position zur Findung der gesamtgesellschaftlichen Verhaltensrichtlinie herangezogen wird? Viel, sich diametral entgegenstehende Meinungen, Hochrechnungen, wissenschaftliche Modelle stehen sich gegenüber, die es kontrovers zu diskutieren gilt. Das gemeinsame Bild/die gemeinsame Wahrheit existiert so noch nicht.

Die Kundgebung am 01. Juni 2020 soll also nicht als Demonstration gegen etwas stehen, sondern vielmehr als anregende Diskussion verstanden werden mit Fokus auf die systemrelevanteste Menschengruppe überhaupt: unsere Kinder weltweit!

Was wir vergessen: Jedes Leben war einst das eines Kindes. Ist unser Leben nicht sinnlos, wenn wir nicht alles daransetzen, das Leben der Kinder auf der ganzen Welt zu schützen und zu hüten? Dieses Leben ist mehr denn je in Gefahr. Solange Kinder noch durch Hunger und Kriege sterben, auch in sogenannten Wohlstandsgesellschaften vernachlässigt, oder durch häusliche Gewalt in Mitleidenschaft gezogen werden, schmeckt es bitter, wenn wir eine Krankheit zu bannen versuchen, durch Maßnahmen, die die Kinder – unsere Zukunft – gefährden.

Nehmen wir den internationalen Kindertag als Anlass, uns mit allem Ernst, aber auch Freude und Leichtigkeit diesem alles entscheidenden Thema zuzuwenden!

Uns ist sehr wichtig, dass daraus keine politische Veranstaltung wird. Wir wollen die Vorgaben, die uns die Stadt Freiburg macht, befolgen und auch nicht bewerten.

Setzen wir ein kleines Zeichen der Menschlichkeit, der Zukunftsfreude und nicht der Angst, die uns gerade allzu sehr lähmt. Wir und vor allem die Kinder brauchen eine lebendige, farbenfrohe und am Elementaren ausgerichtete Gesellschaft, die sich wieder darauf besinnt, was wirklich zählt, was wesentlich ist!

Wir danken allen Teilnehmern für ihr Kommen, für ihre Unterstützung unserer Anliegen und sind gespannt, welche Postkarten bei Menschen ankommen, die sich uns anschließen für einen lebendigen Austausch und weitere, zukünftige Aktionen!!!

Mirjam Lampe und Bernhard Hanel

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Freie Bewegungsentwicklung im 1. Lebensjahr Neuer Beitrag Selbständiges Spiel

Das Pikler-Podest

Mit dem Pikler-Podest kann Dein Kind erste Erfahrungen mit der Höhe einer Treppenstufe machen: von allen Seiten kann es das Podest besteigen, und auf allen Seiten kann es wieder herunter kriechen und krabbeln.

Von der Vorsicht des kleinen Kindes

In der Regel gehen Kinder vorsichtig mit Höhe um, wenn sie zunächst vom Boden kommend die Höhe selbst errungen haben. Die Erfahrung des Aufstiegs ermöglicht es ihnen, einzuschätzen, wie tief es wieder hinunter geht.

Wenn ein Kind das Podest erst im Alter des Sitzens kennen lernt, besteht die Möglichkeit, dass es sich zu nah an den Rand setzt, das Gleichgewicht verliert und rückwärts herunter fällt. Daher stellen wir die Kiste in unseren Spielgruppen grundsätzlich auf einen dämpfenden Teppich und die Spielraum Leiterin hat ein Auge auf Kinder, die zum ersten Mal auf der Kiste spielen. Im Zweifel fängt sie den Kopf des fallenden Kindes schützend in den Händen, um ihm den Aufprall zu ersparen. Der Sturz selbst ist Schreck genug!

Häufig steigt das gestürzte Kind kurz darauf wieder auf das Podest. Ob es herausfinden will, wie es zu dem Sturz kam?

Silas‘ Entdeckungen am Pikler-Podest

In der vergangenen Woche hatte Silas*, 11 Monate, das Pikler-Podest ganz für sich: zusammen mit Spielsachen, die sich hervorragend zum Klopfen, Schütteln, Baumeln- und Rollen-lassen eignen, hatten seine Eltern das Podest beim Familienspielraum ausgeliehen.

Von der Entdeckung der Höhe:

Silas entdeckte bald, dass er das Pikler-Podest von der Seite besteigen kann. Die Höhe entspricht einer Treppenstufe. Doch ist die Treppe mit einem Schutzgitter gesperrt. Hier am Pikler-Podest kann Silas üben, ohne dass wir um seine Sicherheit fürchten müssen. Auch wenn es – zugegeben – dramatisch aussieht, wenn er vorwärts von der Kiste zurück auf den Boden kriecht!

Vom kindlichen Bewusstsein vom Unsichtbaren:

Dabei muss man wissen, dass Kinder zunächst kein Bewusstsein für das haben, was hinter ihnen ist. Sie verlassen sich auf die Welt vor ihren Augen.

Wenn wir Silas auf dem Pikler-Podest umdrehen und ihm vorschlagen „Probier’s mal rückwärts“, hat er einen Konflikt zu lösen zwischen seinem eigenen Bedürfnis – sehen, wo es hingeht – und unseren Erwartungen.

Hinschauen und einschätzen lernen:

Schauen wir genau hin: wie vorsichtig streckt er den Arm zum Boden aus, wenn er oben bäuchlings auf dem Podest liegt! Stück für Stück schiebt er sich mit den Füßen vorwärts, näher zur Kante, tastet und schaut und spürt seinen Schwerpunkt und schätzt ein, ob er sich traut, selbst herunter zu krabbeln.

Wenn er sich noch nicht traut, wird er nach uns rufen, und wir können mit ihm über die Situation sprechen, ihn auf den Arm nehmen und von da aus wieder zu seinem Spiel am Boden lassen.

Vom Wechsel zwischen Großmotorik und Feinmotorik

Möglicherweise erholt er sich von diesem Abenteuer, in dem er mit den Rasselflaschen Geräusche erzeugt, ehe er wieder auf die Kiste krabbelt.

Vom Rutschen lernen

Vielleicht gerät er dieses Mal versehentlich auf die schiefe Ebene und spürt, wie die Schwerkraft ihn da hinunter zieht. Manch Kind erschrickt und weint ob dieser ungewohnten Situation! Doch schnell entdecken sie den Reiz des Rutschens und genießen es, dass sie selbst beeinflussen können, wie oft sie diesen Genuss erleben!

Silas rutscht inzwischen sehr gerne, meistens mit dem Kopf voraus auf dem Bauch, die Rampe hinunter.

Er versucht auch, vom Boden aus die Rampe hinauf zu kriechen. Wenn er dabei barfuss sein darf, hat er einen guten Halt mit den Zehen.

Manchmal rutscht er ab, und erlebt dann das Rutschen mit den Füßen voraus. So lange die Vorstellung von der Welt außerhalb des Blickfelds fehlt, könnte das eine ähnlich kitzelige Erfahrung sein wie für uns die Fahrt in der Geisterbahn…

Vom Spielraum für die Familie:

Silas‘ Mutter hatte sich gewünscht, dass er hier am Podest in Ruhe neue Erfahrungen machen kann und variationsreich mit den Dingen spielt. Sie vertraute ihm, dass er sich nicht leichtsinnig oder unaufmerksam an den Rand des Pikler-Podests begeben würde. So konnte sie seine Spielzeit nutzen und Dinge erledigen, die ihr neben seiner Betreuung wichtig waren.

Sie genoss diesen Spielraum mindestens so sehr wie ihr Sohn!

Spielraum auch für dich und dein Kind:

Nun ist das Podest wieder zurück im Familienspielraum, gereinigt und desinfiziert, und kann in der nächsten Familie zu mehr Spielraum beitragen. Bald auch bei Dir?

Hier findest du alle Informationen rund um den Verleih von Spielmaterial.

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Mehr Blumen für Bienen

Michaela König von easy-cooking.online und ihr Mann betreiben eine Landwirtschaft in Ehningen bei Böblingen.

Weil ihnen die Natur am Herzen liegt, haben sie das Projekt „Blühstreifen“ ins Leben gerufen und  stellen zwei Ackerflächen für die Bepflanzung mit Samen einheimischer Blühplanzen zur Verfügung.

Hier schaffen sie mit deiner Hilfe wertvollen Lebensraum für Bienen, Hummeln & Co.

Nahrung für Bienen ist knapp

Als Blütenbestäuber sorgen Bienen, Hummeln und Co für die biologische Vielfalt von Pflanzen und Tieren. Doch wo finden diese Insekten heute noch ihre Nahrung? Auf Feldern und Wiesen, öffentlichen Flächen und in Gärten blüht es immer weniger.

Wir ändern das.

Familie König stellt die Ackerfläche bereit und bestellen sie fachgerecht. Natürlich verwenden sie eine Saatmischung einheimischer Blumen und Kräuter und verzichten vollständig auf Planzenschutzmittel. Außerdem kooperieren sie mit Imkern aus der Region.

Als Blühpate kannst du die Anlage dieser Fläche unterstützen, indem du den Kauf des passenden Saatguts und den Mehraufwand der Landwirte mit 80 Cent pro Quadratmeter subventionierst.

Werde Blüh-Pate und hilf der einheimischen Insektenwelt!

Einfach den Vertrag über eine Blüh-Patenschaft herunterladen, ausfüllen und an Michaela König, Goethestraße 11, 71139 Ehningen senden.

Vertrag für eine Blüh-Patenschaft

Vertrag für eine Blüh-Patenschaft.pdf Adobe Acrobat Dokument 2.2 MB.

Achtung: Prüfziffer 14 statt 89!!

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Vom Umgang mit der kindlichen Zeit

„Komm, wir müssen jetzt los!“

Diesen Satz haben Kinder in den Corona-Wochen fast vergessen, aber nun, mit Spielplatzöffnung und Kita-Neustart hören sie ihn wieder häufiger.

Eltern erleben selten, dass ihr kleines Kind dieser Aufforderung ohne Verzögerung nachkommt. Kindern fällt es eher schwer, ihre aktuelle Tätigkeit abzubrechen, sich womöglich Schuhe und Jacke selbständig anzuziehen und an der Haustüre bereit zu stehen, wenn wir mit dem Schlüssel winken. Von Hunden habe ich gehört, die beim Klappern der Leine zur Türe springen.

Kinder brauchen Zeit

Kinder brauchen Zeit, sich auf bevorstehende Veränderung einzustellen. Je jünger sie sind, desto mehr Unterstützung benötigen sie dabei. Das ist auch bei wiederkehrenden Ereignissen so, die ihnen sehr vertraut sind:

  • jeden Morgen nach dem Aufstehen ziehen wir uns an
  • jeden Wochentag nach dem Frühstück gehe ich mit meinem Kind zum Kindergarten
  • immer, wenn wir auf dem Spielplatz sind, gehen wir abends zum Essen nach Hause
  • nach dem Essen folgt immer unsere Abend-Routine von Zähneputzen über Vorlesen bis zum Gute-Nacht-Kuss

Es scheint, dass Kinder ein anderes Zeitgefühl haben als Erwachsene. Sie „funktionieren“ nicht wie Hunde!

Oder liegt es daran, dass Kinder in ihrer Tätigkeit aufgehen, ganz im Hier und Jetzt sind und keine Wahrnehmung von bevorstehenden Ereignissen in naher Zukunft haben?

Auch wir kennen das: wenn wir konzentriert arbeiten, wenn wir etwas Spannendes lesen, wenn wir etwas interessiert herausfinden wollen, vergeht auch unsere Zeit wie im Flug und wir nehmen nicht wahr, was um uns herum geschieht.

Mit Kindern friedlich durch den Tag gehen

Was also tun, wenn wir mit unserem Kind friedlich durch den Tag gehen wollen?

Wir kündigen bevorstehende Ereignisse an. Wir erzählen unserem Kind davon. Wir erinnern unser Kind daran. Wir laden unser Kind ein, mit uns zu kooperieren.

Aufstehen und Anziehen

„Guten Morgen, mein Schatz! Draußen scheint die Sonne, heute wird es warm. Schau, du kannst heute die blaue Shorts oder den gepunkteten Rock anziehen, die ich dir hier bereit lege. Komm dann bitte zum Frühstück, ich decke jetzt den Tisch“

In den Kindergarten gehen

„Ah, es ist halb acht, Zeit für den Kindergarten. Ich räume den Tisch ab, dann ziehen wir unsere Schuhe an.“ – Auch ein kleines Kind kann beobachten, wie der Tisch nach und nach abgeräumt wird und lernt so, einzuschätzen, wann diese Tätigkeit beendet sein wird, und wie lange es selbst noch Zeit für anderes hat, ehe Schuhe anziehen drankommt.

Vom Spielplatz nach Hause gehen

„Es wird langsam Zeit fürs Abendessen. Wir gehen in 5 Minuten nach Hause. Möchtest Du noch einmal rutschen oder lieber hier im Sandkasten fertig spielen?“ – Wenn sich das Kind für die Rutsche entscheidet, kann ich die Sandelsachen schon einpacken. Vielleicht verhandelt das Kind, und darf noch zwei mal, drei mal rutschen? „Das ist das letzte mal für Heute. So, komm, jetzt gehen wir heim.“

Wenn das Kind im Sand bleibt, kann ein zweiter Hinweis sinnvoll sein: „Jetzt ist es dann gleich Zeit, heimzugehen. Komm zu Ende mit Deinem Spiel.“ Um dann schließlich festzustellen: „Ich habe jetzt Hunger und will nach Hause. Bitte steck deine Schaufel hier in die Tasche, damit wir aufbrechen können“

Vom Spielen zum Essen

„Schatz, in 5 Minuten gibt es Essen, bitte komm zu Ende mit Deinem Spiel.“

„Lisa, das Essen ist fertig. Ich decke jetzt noch den Tisch, dann wasche ich mit Dir die Hände.“

„Lisa, es ist Zeit zum Hände waschen. Bitte komm mit.“

Wie lange sind 5 Minuten?

Junge Kinder haben kein exaktes Zeitgefühl. Wenn wir von „5 Minuten“ sprechen, dann von „1 Minute“ und schließlich von „gleich“ oder „jetzt“, lernt unser Kind die Reihenfolge.

Eltern können mit Hilfe von Sanduhren das Verständnis von Zeit fördern: die große Sanduhr hat viel Sand, und der läuft länger durch den Engpass als der wenige Sand der kleinen Sanduhr.

So können Kinder konkret zusehen wie die Zeit verrinnt und erleben, was länger dauert und was schneller zu Ende ist.

DDann kann mein Kind auch besser damit umgehen, wenn ich sage: „In 3 Minuten bin ich für dich da, lass mich diese Arbeit noch beenden. Hier, wenn der Sand durchgelaufen ist, sind 3 Minuten um“.

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Kontakt Familienspielraum im Landkreis Böblingen

eMail: Heidi.Pussel@familienspielraum.de

Tel. 07034 647 905 täglich zwischen 8 Uhr und 9 Uhr, sowie unregelmäßig in den weiteren Stunden bis 18 Uhr.