unter der COVID-19 Pandemie im Familienspielraum
in Ehningen, Holzgerlingen und Böblingen
- zur Ermöglichung von altersgemäßen Spielkontakte und Entwicklungsanreize
- bei gleichzeitiger Reduzierung des Ansteckungsrisikos
- unter Anlehnung an die Muster-Hygieneregeln des PEKiP-Vereins und Berücksichtigung der gesetzlichen Vorgaben der Corona VO für die Familienhilfe BW
Der Pikler-pädagogischer Ansatz
In den Kurse im Familienspielraum entdecken Babys und Kleinkinder im freien Spiel die physikalischen Grundgesetze von Gleichgewicht und Schwerkraft, sie erkunden verschiedene Materialien und Formen und bringen sie miteinander in Zusammenhang. Gleichzeitig erleben sie sich als Mitglied einer Gemeinschaft, in der die Freiheit eines jeden da endet wo die des Nächsten beginnt. Die Spielraum Leiterin begleitet die Kinder in schwierigen Situationen respektvoll und altersgemäß. Dadurch erhalten Eltern Anregungen zur Entwicklung ihres individuellen Erziehungsstils, der die Interessen der Kinder gleichermaßen berücksichtigt wie die der Erwachsenen. Beim Elternabend haben sie die Möglichkeit, ihre offenen Fragen mit der Pädagogin zu klären.
Das Kind und seine Entwicklung im Mittelpunkt
Bei allen Kursen steht das Kind und seine selbstinitiierte Tätigkeit im Mittelpunkt. Der Austausch unter Eltern findet vor und nach den Kursen im privaten Rahmen statt.
Der Dialog zwischen Eltern und Spielraum Leiterin findet während des Kurses in kurzen Gesprächen sowie ausführlich im Rahmen eines monatlichen Elternabends ohne Kinder statt, der zukünftig als Videokonferenz ohne persönlichen Kontakt angeboten wird. Hier geht es
• um die von Eltern und Spielraum Leiterin beobachteten Erlebnisse der Kinder,
• um den daran erkennbaren Entwicklungsfortschritt und
• um die Frage „Was braucht das Kind von uns Erwachsenen für seinen nächsten Entwicklungsschritt“
Freie Bewegungsentwicklung und selbständiges Spiel
Material der Spielsachen, Holzfußboden
Im Familienspielraum bereitet die Spielraum Leiterin eine altersgerechte Umgebung mit Spielmaterial und Bewegungsmöbeln für die Kinder vor. Dazu verwendet sie Klettergeräte und Krabbeltunnel aus Holz, deren Oberfläche mit Öl oder Lack behandelt sind, und Spielmaterial aus Holz, Metall und Plastik.
Während der Gültigkeit der CoronaVO werden keine Spielsachen aus Stoff angeboten, und der Wollteppich wird aus dem Spielraum entfernt, da der darunter liegende Parkettboden leichter sauber zu halten ist.
Eine besondere Sturzsicherung ist aufgrund der geringen Fallhöhe für die verwendeten Klettergeräte auch in der Kita nicht erforderlich, so dass wir im Familienspielraum, wo die Eltern ihre Kinder stets im Blick haben, darauf verzichten können.
Bekleidung der Kinder
Bei ihrer Spieltätigkeit sind die Kinder vollständig bekleidet, jedoch nach Möglichkeit barfuss, um die Wahrnehmung zu verbessern und die Standfestigkeit zu erhöhen.
Sie tragen ggf. Stulpen aus Sockenwolle, die für eine warme Durchblutung der Füße sorgen und so Erkältungen vorbeugen sollen. Diese Stulpen können leicht selbst gestrickt oder im Spielraum erworben werden. Während der CoronaVO werden keine Stulpen leihweise ausgegeben.
Sachen abwechselnd in den Mund nehmen
Es entspricht der natürlichen Spielentwicklung, dass Kinder in den ersten Lebensmonaten Gegenstände mit allen Sinnen erkunden, und dazu die Spielsachen auch in den Mund stecken.
Das wird im Familienspielraum begünstigt durch interessante Strukturen, Formen und Materialien der Spielsachen. Es kommt gelegentlich vor, dass zwei Kinder einen Gegenstand abwechselnd in den Mund nehmen. Dies versucht die Spielraum Leiterin während der
Gültigkeit der CoronaVO zu vermeiden, indem sie möglichst gleichartige Spielsachen in Reichweite der Kinder bereit legt, und indem sie Spielsachen entfernt, die ein Kind in den Mund genommen hatte.
Eltern als Energietankstelle und liebevolle Beobachter
Eltern haben in den Kursen die wichtige Aufgabe, für ihr Kind da zu sein, wenn es sie braucht. Kinder können sich nur auf Basis einer guten Beziehung zum Erwachsenen spielend mit Neuem auseinandersetzen. Die Beziehung zur Spielraum Leiterin entsteht erst nach und nach. Daher ist es wichtig, dass entweder Vater oder Mutter (während der Pandemie nicht beide gleichzeitig) für das Kind im Spielraum ansprechbar ist: mit einem Blick, mit einer Geste, mit einem Laut
nimmt das Kind Kontakt zu seinen Eltern auf und erfährt durch das Verhalten der Eltern, dass die Situation zwar ungewohnt und neu aber doch hinreichend sicher ist, um weiter zu experimentieren. So ist das Verhalten der Eltern eher antwortend als auffordernd zu verstehen.
Eltern finden beobachtend heraus, wofür sich ihr Kind aktuell interessiert, und welchen Lernschritt es gerade bewältigt. Sie entdecken, welches Spielmaterial diesen Lernschritt ermöglicht oder unterstützt und können auf diese Weise auch zuhause für eine interessante Spielumgebung sorgen.
Bei Fragen zur Entwicklung und zur Beziehungsgestaltung in Erziehungssituationen steht ihnen die Spielraum Leiterin zur Verfügung. Die bisherigen Tür- und Angelgespräche sowie der Austausch während der Spielzeit der Kinder wird während der Gültigkeit der CoronaVO
auf ein Minimum reduziert und im Wesentlichen bei den Elternabenden stattfinden.
Spielraum Leiterin als Begleitung in schwierigen Situationen
Damit alle Kinder im Familienspielraum ihren Interessen folgen können, endet die Freiheit eines jeden dort, wo die des Nächsten beginnt. Die Spielraum Leiterin sorgt dafür, dass in schwierigen Situationen die Bedürfnisse aller Beteiligten berücksichtigt werden und begleitet sie dabei, möglichst selbständig eine gute Lösung zu finden.
Darüber hinaus ist die Spielraum Leiterin dafür verantwortlich, dass den Kindern geeignetes Spielmaterial in ausreichender Menge zur Verfügung steht, und ordnet dieses einladend für die Kinder an.
Bei ihren Experimenten mit Gleichgewicht und Schwerkraft begleitet sie die Kinder mit Blicken, Gesten und Worten und stellt passend zum jeweiligen Entwicklungsschritt der Kinder niedriegere oder höhere Bewegungsmöbel zur Verfügung.
Sie dient in ihrem Verhalten den Eltern als Role Model, und erläutert den pädagogischen Hintergrund dazu im Rahmen des Elternabends, sofern Eltern danach fragen.
Teilnahmevoraussetzung: eigene Gesundheit
Die Eltern und Kinder dürfen nur gesund am Kurs teilnehmen. Wer Anzeichen von Infekten hat (insbesondere Anzeichen von Erkrankung der oberen Atemwege oder Fieber) oder in den vorangegangenen 14 Tagen Kontakt zu an Covid-19 erkrankten Personen hatte, darf NICHT am Kurs teilnehmen.
Krankheit und Teilnahmebeitrag
Um das Zuhausebleiben bei Krankheitsanzeichen zu unterstützen, vereinbaren die Teilnehmer und die Spielraum Leiterin miteinander:
- Bei Corona-Erkrankung in einer Familie bzw. Quarantäne wegen vorangegangenem Kontakt können die Teilnehmer versäumte Termine innerhalb von 3 Jahren nachholen. Sie erhalten einen entsprechenden Gutschein am Ende des Kurses. Voraussetzung ist, dass sie sich vor der jeweiligen Kursstunde mit Bezug auf die Erkrankung per E-Mail an heidi.pussel@familienspielraum.de abmelden.
- Bei Corna-Erkrankung oder Quarantäne der Spielraum Leiterin wird der Termin abgesagt ohne eine Erstattung des bezahlten Teilnahmebeitrages oder Nachhol-Möglichkeit. Voraussetzung ist eine Absage des Termins vor der jeweiligen Kursstunde mit Bezug auf die Erkrankung per E-Mail an die bei Anmeldung angegebene Email Adresse.
- Falls beide Ereignisse auf den selben Termin fallen, erhalten nur die Teilnehmer einen Gutschein, deren Abmeldung vor der Absage des Termins vorlag.
Organisatorische Rahmenbedingungen
Zur Erhaltung der Gesundheit und zum Stopp der Ausbreitung haben die Abstandsregel und eine gründliche Reinigung der Hände oberste Priorität.
Verantwortlichkeit
Die Spielraum Leiterin ist Ansprechpartnerin für die Behörden. Für das Einhalten der Hygieneregeln sind alle Teilnehmer gemeinsam verantwortlich.
Anwesenheitsliste
Alle Anwesenden unterschreiben auf der Teilnehmerliste. Für eventuelle amtliche Nachfragen werden darüber hinaus Persönliche Daten wie Name, Wohnanschrift und Telefonnummer bis 4 Wochen nach dem letzten Kurstermin gespeichert.
Hygiene-Verhalten
Die Hand-, Nies-und Husthygiene ist einzuhalten.
Mindestabstand unter Erwachsenen
Der Abstand von mindestens 1,50m zwischen den Erwachsenen ist stets einzuhalten: vor dem Familienspielraum, in Garderobe und Treppenhaus und im Spielraum selbst.
Feste Sitzplätze für Eltern
Jeder Kurs findet in einer festen Gruppe statt. Sofern sich aus der Corona VO nichts anderes ergibt, sind in den Spielgruppen mit Kindern bis 24 Monaten maximal 8 Eltern und 8 Kindern, in den Spielgruppen mit Kindern ab 2 Jahren maximal 10 Eltern und 10 Kinder und bis zu 2 Spielraumleiterinnen anwesend. Die Eltern haben feste Sitzplätze im Spielraum, die Kinder bewegen sich frei im Spielraum.
Der Abstand unter den Eltern beträgt von Nase zu Nase mindestens 1,5 Meter.
Dieser Sitzplan gilt im Spielraum in der Goethestrasse:
Persönliche Sitzunterlagen
Die Eltern bringen eine eigene Unterlage (mind. 50x50cm), z.B. Decke mit, die sie über ihr Sitzkissen im Spielraum breiten.
Feste Standorte für Bewegungsgeräte
Die Bewegungsgeräte im Abenteuer-Spielraum und in der Hengstenberg-Baustelle werden an festen Standorten aufgestellt, die am Boden markiert werden und zueinander einen Abstand von 1,5m einhalten.
Hände waschen bei Ankunft
Alle Teilnehmer waschen vor Kursbeginn ihre Hände. Die Eltern waschen die Hände ihres Kindes und gehen dabei auf die kindlichen Bedürfnisse und Interessen ein. Wenn ein ausreichend gutes Vertrauensverhältnis besteht, kann das Kind auch mit der Spielraum Leiterin seine Hände waschen. Hierbei wird zum einen auf eine gründliche Reinigung geachtet, aber auch auf sparsamer Umgang mit Ressourcen durch die perfekte Papierhandtuch-Technik nach Joe
Smith. Kinder ab 2 Jahre benutzen hierzu das Waschbecken im Bad. Jede Familien mit jüngeren Kinder erhält stattdessen im Spielraum eine Schüssel mit handwarmem Wasser, einen Seifenspender und Einmal-Papier-Handtücher zur Verfügung. Die Schüsseln und Seifenspender werden nach dem Kurs von der Spielraum Leiterin gereinigt.
Mund-Nasen-Schutz / medizin. Maske
Kinder unter 6 Jahren tragen gem. § 3 Absatz (2) Satz Nr. 4 der Corona VO BW keine Maske. Erwachsene sind vom Tragen einer Maske befreit, wenn sie glaubhaft machen können, dass ihnen das Tragen einer medizinischen Maske aus sonstigen zwingenden Gründen nicht zumutbar ist.
Im Umgang mit Säuglingen und Klinkindern, die auf die Mimik der Erwachsenen angewiesen sind um sich daran zu orientieren, lehnen wir das Tragen einer Gesichtsbedeckung grundsätzlich ab.
Der Paritätische Gesamtverbandes schreibt in seinen Richtlinien für Erzieherinnen “Das Tragen von Masken in der pädagogischen Arbeit mit Kindern unter drei Jahren schließen wir aus.”
Die Empfehlung für Kitas lautet „Bei der Abwägung, wann Masken getragen werden sollten, ist es empfehlenswert neben den Aspekten des Gesundheitsschutzes auch die frühkindliche Förderung und die Bedeutung der non-verbalen Kommunikation mit einzubeziehen.“
Der Berufsverband Kinder und Jugendärzte empfhielt, wie auch die Deutsche Gesellschaft für Kinder-und Jugendmedizin (DGKJ) e.V., das regelmäßige Tragen einer Maske frühestens ab 6 Jahren bzw. im Schulalter zu erwägen, wobei beachtet werden muss, dass dies keinen
Zwang darstellen darf, gerade bei jüngeren Schulkindern unter 10 Jahren.
Dementsprechend tragen Erwachsene im Familienspielraum in allen erforderlichen Situationen nach individueller Einschätzung eine Alltagsmaske, um die Verbreitung ihrer Keime auf die anderen Anwesenden zu reduzieren.
In Holzgerlingen ist es nach Maßgabe des Hauses erforderlich, im Treppenhaus MNS zu tragen und als geschlossene Gruppe zu kommen und zu gehen.
Be- und Entlüftung des Raumes
Der Spielraum in der Goethestr. 16 wird durch die kontrollierte Be- und Entlüftung im Passivhaus laufend mit frischer Luft versorgt. Die Abluft wird ins Freie abgeführt, entsprechend den Richtlinien in Ziffer 4.2.3 des Hygieneleitfaden für die Kindertagesbetreuung. Auf Stufe II wird die gesamte Raumluft innerhalb von 60 Minuten einmal ausgetauscht. Zusätzlich findet in allen Kursräumen eine 5-Min-Stoßlüftung zwischen
den Kursen statt.
Reinigung der Spielmaterialien und des Raumes
Die für den Kurs notwendigen Spielmaterialien und Bewegungsgeräte werden am Ende des Kurses, im Abenteuer-Spielraum und in der Hengstenberg-Baustelle die Geräte nach jedem Gebrauch von Teilnehmern und Kursleitung mit tensidhaltigem Seifenwasser gründlich gereinigt. Der Fussboden sowie die Sanitären Anlagen werden kurstäglich gereinigt.
Desinfektion der Kontaktflächen
Die Kontaktflächen wie Türklinken, Treppengeländer und Wickeltisch werden täglich von der Spielraum Leiterin mit tensidhaltigem Seifenwasser gereinigt und mit dem Flächendesinfektionsmittel von Sonett bzw. vom Haus desinfiziert. Dabei dürfen die Kinder nicht in Kontakt mit dem Desinfektionsmittel kommen.
Veröffentlichung der Hygieneregeln
Die Hygieneregeln für den Familienspielraum
- werden auf der Homepage veröffentlicht
- werden im Kursraum aufgehängt
- sind wesentlicher Bestandteil bei der Anmeldung zum Kurs
Juristische Grundlage der Hygieneregeln für den Familienspielraum:
- CoronaVO BW
- Corona-VO FamBi FH
- Zur Lebensqualität von Kindern in der Pandemie, Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e.V.
- Stellungnahme der Deutschen Liga für das Kind vom 20.4.2020 „ Junge Kinder und ihre Eltern in der Corona-Zeit“
- Schutzhinweise für Kitas der Unfallkasse, Landesgesundheitsamt und Landesjugendamt und Hygieneleitfaden für Kitas
- In Verbindung mit der 2. Auflage des Hygieneleitfadens für Kindertageseinrichtungen in Baden-Württemberg
- Muster-Hygieneregeln des PEKiP-Vereins
- Empfehlungen des BVKJ zur Maskenpflicht für Kinder
- Zur Rolle der Kinder als Infektionsüberträger, Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendmedizin e.V.
Ergebnisse der Corona-Kinderstudien der Uni Tübingen und Heidelberg